Wien

Hochbedenkliche Moschee, Wirbel nach Favoriten-Übergriff

Ein Vorfall von sexueller Belästigung sorgte unlängst in Favoriten für Entsetzen. Im "Heute"-Talk übt der VP-Chef im Zehnten, Nico Marchetti, Kritik.

Am 29. Juni spielten sich kaum begreifliche Szenen am stark frequentierten Keplerplatz in Wien ab. Am helllichten Tag kreiste eine Männer-Horde zwei junge Frauen ein, um sie zu begrapschen. "Heute" sprach mit dem Favoritner Chef der Volkspartei, Nico Marchetti, darüber, was aus Oppositionssicht im Bezirk schiefläuft (Video oben).

Brennheiß wegen Ramadan-Treffen

In der FuZo Favoritenstraße – nur wenige Meter vom Tatort und seiner eigenen Wohnung entfernt – holt der Nationalratsabgeordnete zum Rundumschlag gegen die rote Bezirkspartei aus. "Die einzige Antwort, die die SPÖ immer hat, ist die Forderung nach mehr Polizei. Aber das ist absurd, wenn man das Feuer sinngemäß selbst legt und dann schreit, dass die Feuerwehr nicht schnell genug ist", ärgert sich Marchetti über mangelnde Präventionsarbeit.

Seine Hauptkritik betrifft Fehlentwicklungen bei der Zuwanderung: "Es muss im Bezirk endlich einmal Verantwortung übernommen werden. Aber auch die Stadt muss endlich vernünftige Integrationspolitik machen und die Augen nicht verschließen vor Extremismus und Radikalisierung von Jugendlichen."

Der 32-Jährige hat andere Vorstellungen von seiner Heimat: "Wenn man eine liberale Gesellschaft will, muss man auch ganz ehrlich sagen, dass mit Zuwanderung genau das Gegenteil, von dem was wir als liberales Gesellschaftsbild sehen, in Favoriten da ist."

"Wenn dann ein SPÖ-Bezirksvorsteher zum Fastenbrechen von irgendwelchen hochbedenklichen Moscheen geht und sagt, das Essen war dort eh gut und damit legitimiert, was dort passiert, dann geht das einfach nicht. Wir müssen doch die Ersten sein, die als Vorbild dienen."

Notrufsäulen für Keplerplatz

Dann attackiert er seinen Bezirks-Rivalen frontal: "Von der Schule angefangen bis über die offene Jugendarbeit und Politiker muss klar gesagt werden, was okay und was nicht okay ist. Wenn dann ein SPÖ-Bezirksvorsteher (Anm. Marcus Franz) zum Fastenbrechen von irgendwelchen hochbedenklichen Moscheen geht und sagt, das Essen war dort eh gut und damit legitimiert, was dort passiert, dann geht das einfach nicht. Wir müssen doch die Ersten sein, die als Vorbild dienen."

Angesprochen auf seine konkreten Ideen im Brennpunktviertel zählt er auf: "Angefangen von der Kulturförderung über bauliche Maßnahmen in Parks bis zu Jugendarbeit in Schulen. Wir fordern auch für den Keplerplatz Notrufsäulen, wo man schnell einen Alarm auslösen kann und auch Videoüberwachung."