Wann kommt die Radspur?
Hitzige Polit-Debatte um neuen Radweg in Floridsdorf
In der Brünner Straße wurden Arbeiten durchgeführt. Die Grünen fordern im Zuge dessen einen neuen Radweg, der Bezirk will davon (noch) nichts wissen.
Der Tausch von Wasserrohren in der Brünner Straße zwischen Spitz und Katshushikastraße lässt derzeit die Wogen hochgehen. Der Grund: Die Grünen Floridsdorf hätten sich im Zuge der Arbeiten die Errichtung eines Radweges erwartet. "Dies wurde von der Bezirksvorstehung so beteuert und ist auch in der äußeren Mariahilfer Straße so passiert", betont Bezirksrat Erwin Tóth Isaszegi.
"Wird immer frustrierender!"
Der Umbau zu diesem Zeitpunkt sei "nur logisch", da die Straße aufgerissen werde und man etwas Neues machen könnte, so der Bezirksrat. "Ein Wasserrohrtausch ohne Radweg ist eine vertane Chance und kostet dem Steuerzahlenden am Ende nur noch mehr." Der Ausbau der Radwegeinfrastruktur hinke in diesem Bereich seit Jahren hinterher, kritisieren die Grünen. "Es wird immer frustrierender, da man besonders im Nachbarbezirk, der Donaustadt, sehen kann, was alles möglich ist, wenn nur die Bezirksvorstehung gewillt ist", so Tóth Isaszegi.
Dort sieht man das gänzlich anders: "Es handelt sich hier um die laut Wiener Wasser dringliche Auswechslung von Rohren. Dieses Erfordernis steht in keinem (zeitlichen) Zusammenhang mit einem möglichen Projekt zur Umgestaltung der Brünner Straße und einer damit verbundenen Herstellung eines Radwegs", heißt es auf "Heute"-Anfrage aus dem Büro von Bezirksvorsteher Georg Papai (SPÖ). Aus diesem Grund und um keinen "verlorenen Aufwand" zu erzeugen, seien die Maßnahmen minimal-invasiv durchgeführt worden. Die Oberfläche werde anschließend wieder hergestellt.
Bezirk: "Sind noch in der Planung"
Einen Radweg schließt der Bezirk nicht aus, er stünde jedoch in keiner Verbindung mit dem Rohrtausch: "Die Wasserleitung war dringender notwendig als die Umgestaltung. Wir sind in der Planung noch nicht so weit, als dass man hier gleich anschließen könnte", heißt es. Derzeit laufe eine Untersuchung der MA18, eine Umgestaltung ohne der Rücksichtnahme auf die Bedürfnisse aller Verkehrsteilnehmer sei jedoch unwahrscheinlich.
Die Grünen wollen das nicht auf sich sitzen lassen und planen eine Anfrage zum Thema in der nächsten Sitzung der Bezirksvertretung. "Die unendliche Geschichte Radweg Brünner Straße sollte keine neuen Kapitel erhalten, sie sollte endlich ein Happy End bekommen", so Tóth Isaszegi.