Klimaschutz

Hitze – Weinernte beginnt in Italien so früh wie nie

Aufgrund der extremen Hitze beginnt die Weinernte in Italien deutlich früher. Gegenüber 2021 wird ein Produktionsrückgang von zehn Prozent erwartet.

Lydia Matzka-Saboi
In den vergangenen zwei Monaten hat Italien eine Hitzewelle ohnegleichen erlebt. Noch nie hatte die Weinernte so früh begonnen.
In den vergangenen zwei Monaten hat Italien eine Hitzewelle ohnegleichen erlebt. Noch nie hatte die Weinernte so früh begonnen.
Getty Images/iStockphoto

Die italienische Landwirtschaft bekommt die Auswirkungen der seit Wochen anhaltenden Hitzewelle zu spüren. In mehreren italienischen Regionen muss die Weinernte vorverlegt werden, weil die Trauben aufgrund der hohen Temperaturen bereits reif sind. In der lombardischen Weingegend Franciacorta haben die Weinbauern bereits begonnen, die Trauben von Chardonnay, Pinot Nero und Pinot Bianco zu pflücken. Noch nie hatte die Weinernte so früh begonnen.

"In den vergangenen zwei Monaten haben wir eine Hitzewelle ohnegleichen erlebt. Die Niederschläge sind fast total ausgefallen. In den ersten sechs Monaten diese Jahres wurde die Hälfte der Niederschläge gegenüber dem Durchschnitt der letzten fünf Jahre gemeldet", berichtete Mario Falcetti, Mitglied des Konsortiums der Weinhersteller Franciacorta, gegenüber der APA.

Produktionsrückgang von zehn Prozent

Gegenüber dem Vorjahr wird ein Produktionsrückgang von zehn Prozent auf 45,5 Millionen Hektoliter erwartet. Italien wird aber voraussichtlich weiterhin auf Platz eins im weltweiten Ranking der stärksten weinproduzierende Länder rangieren, gefolgt von Frankreich und Spanien.

Die Weinernte wird je nach Sorte bis in den Herbst hinein fortgesetzt. In Italien sind 658.000 Hektar Boden mit Wein bebaut. Die Weinproduktion umfasst dort jährlich ein wertmäßiges Volumen von etwa 8,5 Mrd. Euro und beschäftigt 1,2 Millionen Personen.

Schäden in Millionenhöhe

Die italienischen Bauern klagen über Schäden in Millionenhöhe wegen der extremen Hitze heuer im Juli, der heißeste in den vergangenen 150 Jahren.

Der Landwirtschaftsverband Coldiretti bezifferte die Schäden wegen der Rekordhitze auf 200 Mio. Euro. Vor allem Obstbäume, Mais- und Gemüsefelder seien betroffen. Auch bei der Milch-, Eier- und Honigproduktion sei es zu Rückgängen gekommen, weil die Tiere von den hohen Temperaturen schwer mitgenommen werden. Die Milchproduktion sei wegen der Hitze um 15 Prozent gesunken. Dies bedeute einen Rückgang von 100 Mio. Liter Milch pro Monat.

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