Wien
Hitlergruß-Anzeigen nach Demo-Chaos in Wien
Das Demo-Chaos mit Pfefferspray-Einsatz in Wien am Sonntag hat auch ein polizeiliches Nachspiel. Zwei Rechte sollen den Hitlergruß gezeigt haben.
Die Wiener Polizei legte am späten Sonntagabend die Bilanz des Demo-Einsatzes rund um die Kinderbuch-Lesung der Dragqueen "Freya van Kant" vor. Bekanntlich marschierten linke und rechte Gruppierungen vor der Türkis-Rosa-Lila-Villa in Wien-Mariahilf auf, wo sich die Stimmung immer mehr aufheizte. Während rechte Gruppierungen in unmittelbarer Nähe zur Villa protestierten, wurde eine linke Gegendemonstration von der Polizei weggedrängt. Dabei kam es zu Rangeleien zwischen Demo-Teilnehmern und Polizei-Beamten, wobei auch Pfefferspray eingesetzt wurde.
Zwei Personen nach Verbotsgesetz angezeigt
"Mit der Einrichtung des gesetzlich vorgesehenen Schutzbereiches zwischen den Kundgebungen, der unter anderem mit Tretgittern gesichert wurde, ist es gelungen, ein Aufeinandertreffen etwaiger Konfliktparteien im Rahmen der Versammlungen zu verhindern", so die Polizei in ihrer Bilanz. Dennoch soll es zu widerwärtigen Vorfällen gekommen sein. Zwei Personen wurden nach dem Verbotsgesetz angezeigt, nachdem sie den Hitlergruß gezeigt hatten, so die Landespolizeidirektion Wien in einer Aussendung.
Kurz vor 13 Uhr marschierte ein Teil der Versammlungsteilnehmer von der Linken Wienzeile in die Wiener Innenstadt. "Während des gesamten Marsches versuchten Personen mehrmals den Marsch zu stoppen bzw. Teilnehmer zu attackieren", so die Polizei. "Durch Abdrängen, der Anwendung von Körperkraft und dem Einsatz von Pfefferspray konnten Polizisten auch hier ein Aufeinandertreffen verhindern", hieß es weiter. Sanitäter der Polizei mussten die vom Pfefferspray getroffenen Personen erstversorgen, eine weitere Behandlung durch Sanitäter hätten diese dann abgelehnt.
Polizei will Eskalation verhindert haben
Sechs Personen wurden zudem wegen des Verdachts des Widerstands gegen die Staatsgewalt angezeigt, so die Polizei. Kurz vor 15 Uhr fand dann die Abschlusskundgebung ohne weitere Zwischenfälle am Heldenplatz statt. "Durch die in der Einsatzplanung festgelegten Maßnahmen ist es der Wiener Polizei gelungen, eine Eskalation zu verhindern. Die Aufrechterhaltung der öffentlichen Ordnung und Sicherheit wurde sichergestellt und strafbarer Handlungen gegen Menschen oder fremdes Eigentum vorgebeugt", so die Bilanz.