Mohammed Afif

Hisbollah-Sprecher wohl tot, trotzdem winkt Waffenruhe

Bei einem Luftangriff in Beirut soll der Sprecher der Hisbollah, Mohammed Afif, getötet worden sein. Dennoch ist die Miliz Bereit zu Verhandlungen.

Hisbollah-Sprecher wohl tot, trotzdem winkt Waffenruhe
Bei einem israelischen Angriff in der Innenstadt von Beirut im Libanon ist nach Angaben der militant-islamistischen Hisbollah der Hauptsprecher der Gruppe, Mohammed Afif, getötet worden.
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Bei einem israelischen Angriff in der Innenstadt von Beirut im Libanon ist nach Angaben der militant-islamistischen Hisbollah der Hauptsprecher der Gruppe getötet worden. Mohammed Afif sei am Sonntag ums Leben gekommen, sagte ein Hisbollah-Funktionär, der anonym bleiben wollte. Afif war vor allem nach der Verschärfung des Konflikts zwischen der Hisbollah und Israel im September und nach der Tötung des langjährigen Hisbollah-Chefs Hassan Nasrallah in Erscheinung getreten.

 Mohammed Afif war Hauptsprecher der Hisbollah. Nun soll er bei einem Luftangriff getötet worden sein.
Mohammed Afif war Hauptsprecher der Hisbollah. Nun soll er bei einem Luftangriff getötet worden sein.
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Dennoch sieht die Hisbollah Regierungskreisen im Libanon zufolge in einem von den USA vorgebrachten Entwurf für eine Waffenruhe mit Israel eine Basis für weitere Verhandlungen. Die proiranische Schiitenmiliz sehe darin "eine Möglichkeit, einen Rahmen für eine Vereinbarung zu erzielen", hieß es.

Hisbollah will noch verhandeln

Für die Hisbollah gebe es aber noch Gesprächsbedarf. Sie wolle nicht den Anschein erwecken, sich bedingungslos den Forderungen der Israelis zu beugen. Sie befürchte, dass ihr Ansehen vor ihren Anhängern, die in diesem Krieg bereits viel verloren hätten, weiter geschmälert werden könnte.

Den Regierungskreisen und lokalen Medienberichten zufolge übermittelte die Hisbollah ihre Reaktion an das Büro des Parlamentspräsidenten Nabih Berri. Ein Gesandter des Hisbollah-Verbündeten leitete die Antwort demnach an die US-Botschafterin im Libanon weiter. Der US-Vermittler Amos Hochstein werde Mitte der Woche nach Beirut reisen, hieß es.

Verschiedene Medien hatten zuvor über den vermeintlichen US-Vorschlag berichtet. Demnach sollen Israel und die Hisbollah ihre Angriffe zunächst 60 Tage lang aussetzen. Die israelische Armee soll den Libanon verlassen, und Soldaten der libanesischen Armee sollen an der Grenze stationiert werden. Israel und der Libanon sollen nach 60 Tagen zudem Verhandlungen über die vollständige Umsetzung der UN-Resolution 1701 führen. Deren Ziel war nach dem vergangenen Krieg von 2006 ein Ende der Kämpfe im libanesisch-israelischen Grenzgebiet.

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    Screenshot Facebook/Markus Reperich; Google Street View

    Auf den Punkt gebracht

    • Bei einem israelischen Angriff in Beirut wurde der Hauptsprecher der Hisbollah, Mohammed Afif, getötet
    • Trotz dieses Verlusts sieht die Hisbollah in einem US-Vorschlag für eine Waffenruhe mit Israel eine Basis für weitere Verhandlungen, wobei jedoch noch Gesprächsbedarf besteht, um nicht den Anschein zu erwecken, sich bedingungslos den Forderungen der Israelis zu beugen
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