Niederösterreich
Hier wird Landtag nach Klimakleber-Attacke gesäubert
Polizei, Feuerwehr und Sicherheitskräfte mussten nach der Farb-Attacke der "Letzten Generation Österreichs" aufräumen und saubermachen.
Am Donnerstag stand die Betriebsfeuerwehr des nö. Landhauses im Einsatz, um das besudelte Landhaus in St. Pölten zu reinigen. Da es sich nur um Wasserfarbe handelte, hatte die Feuerwehr kein großes Problem, die Einsatzkräfte spritzen die Farbe vom Glaskomplex einfach ab.
Wie berichtet, hatte die "Letzte Generation" das Regierungsgebäude in St. Pölten mit Farbe besprüht, weil das Fracking im Weinviertel immer noch nicht verboten wurde.
Anzeige bei Staatsanwaltschaft
Die beiden Aktivisten werden laut Polizeisprecher Raimund Schwaigerlehner bei der Staatsanwaltschaft St. Pölten wegen des Verdachtes der Sachbeschädigung und bei der Bezirkshauptmannschaft angezeigt.
Eine der Beteiligten war die 21-Jährige Nadia Prankl. "Hat Johanna Mikl-Leitner verstanden, dass es um unser aller Überleben geht? Es darf einfach keine neuen fossilen Bohrungen geben, wenn wir eine Klimahölle noch verhindern wollen! Aber nicht einmal zu einem gesetzlichen Fracking-Verbot konnte sich ihre Regierung bislang durchringen", sagt sie einer Aussendung zufolge.
"Ihr seid Kriminelle"
Florian Wagner, 30, Pressesprecher der Letzten Generation, ergänzt: "Wir werden weiter friedlich zivilen Widerstand leisten, bis unsere Regierungen endlich erste Schutzmaßnahmen ergreifen. Die wissenschaftlichen Fakten dürfen nicht länger ignoriert werden – unser Überleben hängt davon ab."
Auf Twitter kam die Aktion weniger gut an: Viele Menschen haben die radikalen Aktionen satt. "Ihr seid Kriminelle und greift schon demokratisch gewählte Regierungsgebäude an", so ein User.
Das sagt Landtagspräsident
Landtagspräsident Karl Wilfing (VP) verurteilte den Farb-Anschlag auf das Landhaus, der während der Landtagssitzung erfolgte: „In einer Demokratie diskutiert man über Themen und versucht durch Argumente die Mehrheit zu überzeugen. Wer hingegen mit Farbe um sich wirft um seine Anliegen durchzusetzen, der agiert demokratiefeindlich. Denn es ist das Wesen unserer parlamentarischen Demokratie, dass Entscheidungen nach einer Diskussion durch Mehrheiten getroffen werden. Der heutige Farb-Anschlag ist nicht nur ein Anschlag auf ein Gebäude, sondern vor allem ein Anschlag auf unsere Demokratie.“