"Heute" auf Lokalaugenschein
Hier starb der Amokläufer: Gespenstische Stille im Wald
Fünf Tage ist es her: In einem Mühlviertler Waldstück wurde die Leiche von Amokläufer Roland D. gefunden. "Heute" hat sich auf Spurensuche begeben.
Auch der Himmel trägt Trauer: Die Gegend rund um Altenfelden (Bez. Rohrbach) ist in düsteres Grau getaucht. Vor eineinhalb Wochen – am 28. Oktober – ereigneten sich hier grauenvolle Bluttaten: Der Bürgermeister vom nahegelegenen Kirchberg, Franz Hofer, und der frühere Jagdleiter Josef H. wurden regelrecht hingerichtet.
Bis zu 250 Polizeibeamte fahndeten fieberhaft nach dem mutmaßlichen Täter, einem 56-jährigen Jäger. Das Motiv für seinen Rachefeldzug: Auseinandersetzungen wegen der Jagd. Die Suche nach dem Schützen reichte bis ins Burgenland. Vergangenen Freitag wurde unweit der Tatorte sein Auto entdeckt, tags darauf der tote Verdächtige.
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Seitdem stehen viele Fragen im Raum. Was vor allem für Rätselraten sorgt: Wann hat sich D. das Leben genommen? Noch am Montag vergangener Woche oder doch erst später? Wie konnte er unbehelligt in den Wald in seinem Revier gelangen?
Langer Weg zurück zur Normalität
Wir haben nachgefragt – der Tenor in der Bevölkerung: Man kümmere sich nicht um die Hintergründe, sondern versuche wieder ein geregeltes Leben zu führen. Gesprächspartner gibt es kaum, der größte Teil der Anrainer möchte in Ruhe gelassen werden.
"Heute" war beim Fundort der Leiche:
In der Siedlung unweit des Fundortes ist niemand auf der Straße. Im Wald selbst zeugen noch Traktorspuren vom umfassenden Einsatz, der stattgefunden hat. Es ist gespenstisch still, die Ruhe ist beinahe erdrückend. Das einzige sichtbare Leben zwischen den Bäumen: ein Maulwurf, der sich seinen Weg durchs Laub bahnt.
Es braucht wohl lange Zeit, bis die Region wieder zur Normalität zurückgekehrt. Eine Bewohnerin bringt auf den Punkt, wie viele derzeit denken: "Es kann sich nicht beruhigen."
Die Bilder des Tages
Auf den Punkt gebracht
- Fünf Tage nach dem Fund der Leiche des Amokläufers Roland D herrscht in einem Waldstück im Mühlviertel gespenstische Stille
- Die Bevölkerung versucht, zur Normalität zurückzukehren, während viele Fragen zu den Ereignissen und dem Selbstmord des Täters weiterhin unbeantwortet bleiben