Wien
HIER gönnen sich Corona-Leugner ohne Abstände Punsch
Schon wieder verbreiten Leugner der Corona-Pandemie ihre abstrusen Verschwörungstheorien mitten in Wien. Diesmal gibt's auch Punsch.
Erst am Samstag hatten etwa 300 Corona-Leugner und Verschwörungstheoretiker in Wien demonstriert – natürlich zum großen Teil ohne Masken und Abstand. Sie zogen durch die City und skandierten sogar vor einem Medienhaus den Kampfbegriff "Lügenpresse". Am Sonntag geht es weiter.
"Hygiene-Spaziergang" über den Ring
Seit 14 Uhr versammeln sich die Pandemie-Leugner am Wiener Heldenplatz. Diesmal ist die Versammlung allerdings angemeldet und damit legal. Auf Abstände und Masken wird natürlich demonstrativ gepfiffen. Auf Facebook empfehlen die Veranstalter nach der Versammlung zudem einen "Hygiene-Spaziergang", also einen Protestzug, der nicht angemeldet ist.
Wie Fotos zeigen, haben die Corona-Leugner für eine Stärkung gesorgt. Sie haben einfach einen Punschstand vor der Hofburg aufgestellt. Die Polizei drohte unterdessen, die Versammlung aufzulösen, wenn nicht Abstände und Maskenpflicht eingehalten werden. "Wir sind mehr als sie", antwortete eine Rednerin.
Bereits vergangene Veranstaltungen formierten sich nach der Auflösung spontan zur Demo und marschierten illegal über den Ring. So auch am Sonntag. 14 Polizisten sollten die Menschen am Burgtor aufhalten, doch als sich die Demonstranten näherten, wurden diesen schlicht der Weg frei gemacht.
Laut Polizei beendeten die Veranstalter die Versammlung selbst. "Den Teilnehmer*innen wurde die Möglichkeit eines geordneten Abzuges ermöglicht. Aus diesem Abzug bildeten sich in weiterer Folge zwei nicht angezeigte Kundgebungen. Diese ziehen derzeit im Bereich der Innenstadt."
Rechte Parolen
Mit von der Partie – wie immer – sind auch Angehörige Rechtsextremer Gruppierungen. Jugendliche tragen ein Banner, auf dem "Heimatschutz statt Mundschutz" steht. Komischerweise sind sie die einzigen Vermummten Personen, offenbar wollen sie nicht als zur Identitären-Tarnorganisation "Die Österreicher" zugehörig erkannt werden, deren Symbole verboten werden sollen.
Ein anderer trägt eine antisemitische "Hommage" an einen Judenstern. Auf diesem steht "nicht getestet". Die Antisemitismus-Meldestelle der Israelitischen Kultusgemeinde betrachtet solche Vorfälle mit großer Sorge. "diese Schoah-Relativierung ist nicht nur ein Schlag ins Gesicht der Opfer u. deren Nachkommen, sondern stellt eine gefährliche Grenzverschiebung dar."