Oberösterreich
Gericht erlaubt es, Urnen in der Donau zu versenken
In Linz wurde eine Urnenbestattung in der Donau von der Stadt untersagt. Ein Gericht kippte diese Entscheidung nun nach einer Beschwerde.
Es war der letzte Wunsch. Die Linzer wollten ihr verstorbenes Familienmitglied in einer Urne in der Donau beisetzen. Doch der zuständige Magistrat verweigerte dieses Anliegen.
Jetzt hat das oberösterreichische Landesverwaltungsgericht (LVwG) nach einer Prüfung den Beschwerden stattgegeben: Grundsätzlich ist eine Urnenbestattung im Wasser oder auch im Garten möglich. Jeder Fall müsse aber extra geprüft werden, die Gemeinden entscheiden in ihrem eigenen Wirkungsbereich.
Zentraler Punkt in der LVwG-Entscheidung: Eine Urne soll im Zuge der Beisetzung pietät- und würdevoll behandelt werden. Demnach dürfe man für eine Wasserbestattung ein zulässiges, biologisch abbaubares Behältnis verwenden. Bei der Zeremonie wird das Gefäß auf den Grund des Flusses heruntergelassen, später löst es sich dann langsam auf.
Urnenbeisetzung im Trend
Aktuell werde sehr oft nach Urnen- und Feuerbestattungen gefragt: "Das liegt derzeit sehr im Trend", sagt Ulrike Wolfsgruber, gegenüber "Heute". "Die Nachfrage wird in den kommenden Jahren noch weiter steigen". Wolfsgruber leitet in Stadl-Paura (Bez. Wels-Land) die "Bestattung Grünzweig".
„"Junge Menschen haben mit dem Friedhof nichts mehr am Hut." Ulrike Wolfsgruber von der Bestattung Grünzweig “
"Junge Menschen haben mit dem Friedhof nichts mehr am Hut", so die Expertin. Beim Hausverkauf könne die Beisetzung im eigenen Garten aber zu einem Problem werden: "Ich kenne drei Fälle, da wurde darüber gestritten, ob die Urne bleiben muss."
Eine Gemeindebund-Sprecherin erklärte gegenüber "Heute", dass es keine Zahlen gibt, wie viele Menschen in Oberösterreich ihre Urne im eigenen Garten oder Gewässer beisetzen lassen.
Fotograf zwischen Toten im Kühlraum
Einen Eindruck von der Arbeit eines Bestatters konnte sich der Wiener Fotograf Matthias Auer machen. Normalerweise steht er hinter der Kamera. Doch für sein neuestes Videoprojekt "Ein Tag als..." begibt er sich im Kühlraum zwischen Toten vor die Linse.
Auer arbeitet bei verschiedenen Betrieben jeder Art mit, um den Zusehern die jeweiligen Berufe zu vermitteln. "Heute" hat berichtet.