Wintersport
Hermann Maier feuert Breitseite gegen Olympia
Im Februar steigen die Olympischen Winterspiele in China. Ski-Ikone Hermann Maier verrät, warum er kein Fan der Medaillenjagd ist.
Die Anspannung steigt: Im Februar gehen Österreichs Wintersportler in Peking auf Medaillenjagd. Doch die Spiele stehen schon vor der Eröffnung unter keinem guten Stern. Die Menschenrechts-Situation in China sorgt ebenso für Diskussionen wie die Corona-Situation. Österreichs Ski-Ikone Hermann Maier hat zum Sinn und Unsinn der Spiele eine klare Meinung.
"Aus Sportlersicht muss man die Kritik ausblenden. Wenn ich teilnehmen will, muss ich mich auf das Rennen konzentrieren. Sonst darf man garnicht hinfliegen und teilnehmen", meint Maier vor den Ski-Hits in Kitzbühel im "Audi-Talk" einerseits. Dennoch übt er auch Kritik: "Was das IOC und die Vergabe betrifft, ist es ein anderes Thema. Der Olympische Gedanke ist abhanden gekommen. Das driftet wohin, wo es nur um höhere Geldzahlungen geht."
Weniger ist mehr
Maier wünscht sich, dass die Wettkämpfe nicht mehr nur in Metropolen stattfinden. "Es wäre schön, wenn es wieder zu kleineren Orten geht. Olympia wie Lillehammer 1994 ist heute unvorstellbar. Ich bin der Meinung: weniger ist oft mehr."
Auch die hyperstrenge Corona-Politik von Gastgeber China macht Maier Sorgen: "Die Hürde ist enorm. Es wird der eine oder andere mit Pech nicht teilnehmen können. Die Athleten müssen aufpassen, aber man hat zum Beispiel in Wengen gesehen, wie eng der Kontakt sein kann und wie schwer man sich abschoten kann. Diejenigen, die bereits positiv waren, können froh sein."