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"Hell is Others" im Test – höllisch guter Pixel-Shooter

Vom eintönigen Leben genervt? Dann lässt "Hell is Others" für PC auf Steam die Hölle auf Erden losbrechen und serviert euch einen höllischen Shooter.

Rene Findenig
Ein Mann auf blutiger Pixel-Mission: "Hell is Others" im "Heute"-Test.
Ein Mann auf blutiger Pixel-Mission: "Hell is Others" im "Heute"-Test.
Strelka Games

So wie Adam Smithson geht es wohl vielen. Der vermeintlich brave Angestellte lebt ein langweiliges Leben in einer Mini-Wohnung und sein einziger Zeitvertreib besteht daraus, seinen einzigen Freund zu pflegen, einen kleinen Bonsai. Doch in den Nächten offenbart sich eine dunkle Seite seines Lebens, denn sein Pflanzenfreund braucht Blut zum Überleben und das besorgt Adam äußerst brutal auf Menschenjagd in den Gassen der Albtraumstadt. "Hell is Others" ist ein beinharter Multiplayer-Shooter im Pixellook, mit dem die Macher Strelka Games und Yonder sowie Publisher A List aufhorchen lassen.

Das Online-Survival-Multiplayerspiel für PC stellt dem Spieler nur eine Aufgabe: den Tag überleben, um am nächsten wieder auf die Jagd gehen zu können. Immerhin ist die Beute nicht wehrlos und besteht neben waffenschwingenden Menschen auch aus bizarr mutierten Kreaturen und schreckenerregenden Dämonen. Adam muss sich dabei so lange den Gefechten stellen, bis er genug Blut für seinen Bonsai gesammelt hat, sonst droht das kleine Pflänzchen, das ihm von einem mysteriösen Fremden geschenkt wurde, auszutrocknen. Zum Glück bekommt Adam bei seinem Plan auch Verstärkung.

Etwas schwerfällige Steuerung und Rückzug als Erfolgsrezept

"Hell is Others" spielt sich in gewisser Form wie die alten "Grand Theft Auto"-Titel. In Top-Down-Perspektive rennt man im Twin-Stick-Shooter durch die Gassen der Stadt und kann gerade einmal herumballern und sich aus dem Weg von Angriffen rollen. Anfangs ist man dabei auf eher schwache Waffen wie eine Pistole angewiesen und wird entsprechend ballernd eher am Rückzug sein, später finden sich aber immer stärkere Waffen bis Adam als unaufhaltsame Gewalt durch die Straßen rollt. Allerdings steuert sich Adam etwas schwerfällig, hinzu kommen noch Hunderte Hindernisse die die Wege blockieren.

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    "Hell is Others" ist ein beinharter Multiplayer-Shooter im Pixellook, mit dem die Macher Strelka Games und Yonder sowie Publisher A List aufhorchen lassen.
    "Hell is Others" ist ein beinharter Multiplayer-Shooter im Pixellook, mit dem die Macher Strelka Games und Yonder sowie Publisher A List aufhorchen lassen.
    Strelka Games

    Das Besondere am Game: Jedes Mal, wenn man über den Aufzug von Adams Wohnung die Straßen der Stadt betritt, steht man anderen Spielern gegenüber, den titelgebenden "Others". Entsprechend darf man nicht in den ersten Missionen mit einem Schongang rechnen sondern wird gleich beinhart und gnadenlos attackiert. Das Erfolgsrezept besteht dabei aus Rückzug: Sobald man in der Welt spawnt, ist es eine gute Idee, den Weg zurück in die eigenen vier Wände zu suchen und nur nebenher ein bisschen Blut und ein paar Items einzusammeln. Oft aber heißt es auch direkt im ersten Level Game Over.

    Zuerst wird fleißig gesammelt, erst dann wird wild geballert

    "Hell is Others" steckt beim Gameplay nicht in etwa gleich stark aufgelevelte Spieler zusammen, sondern lässt in den Runden jeden Spieler auf jede Spielerin treffen, egal ob vollkommener Neuling oder unbesiegbar scheinende Marathon-Kämpferin. Wer einfach blind auf alles in den Missionen losgeht, ist schnell sein Spiele-Leben los und darf neu starten. Der Weg zum Erfolg führt vielmehr über anfangs geschickte Schleicheinheiten auf der Suche nach Loot, das die Spielfigur immer stärker werden lässt und es schließlich möglich macht, Konkurrenten von Angesicht zu Angesicht zu bekämpfen.

    In den Straßen der Stadt sind zwar auch computer-gesteuerte Feinde zu finden, eine leichte Aufgabe sind aber auch sie nicht. Die Abwechslung ist dabei überraschend gut, jede Figur bekam ein eigens Moveset und einzigartige Angriffsmuster spendiert. Mal muss man gegen eklig-flinke Mini-Spinnen ran, mal jagt uns aber auch ein riesiger und Klauen-bewehrter Tausendfüßler durch die Straßen. Die Lebensenergie unseres Helden ist zudem ziemlich begrenzt, anfangs reichen schon ein, zwei kleine Attacken aus, um ihm das Leben auszuhauchen. "Hell is Others" kennt bei der Schwierigkeit kaum Gnade.

    Höllisch gut, aber nicht für herkömmliche Alltagsspieler

    Mit Fortschritt im Spiel und überlebten Straßen-Schlachten sammelt Adam übrigens immer mehr Bonsai-Bäume ein, die nach weiterem Blut verlangen. Dafür versorgen sie unsere Spielfigur aber auch mit speziellen Boni in Form von Munition. Die von den Pflanzen gelieferten Kugeln können dann beispielsweise von Wänden und Objekten abprallen oder sich zu mehreren Geschossen aufspalten. Achja, und das heruntergekommene Apartment von Adam darf man zwischen den Kämpfen auch noch "verschönern", indem man Items platziert, die in den blutigen Missions-Durchläufen gefunden wurden.

    Die Wohnungsdekoration ist aber weniger Design-Spielerei als vielmehr Skill-System, denn sie lässt sich aufleveln und spendiert Adam verschiedene Status-Boosts bei Schaden und Gesundheit. Das alles geschieht bei herrlich einfacher Retro-Pixel-Grafik, die aber perfekt auf das düstere Shooter-Game zugeschnitten ist. Interessierte seien aber gewarnt: "Hell is Others" ist ein höllisch guter Twin-Stick-Shooter, der allerdings jede Menge Geduld erfordert, sich etwas verstaubt steuert, Fehler beinhart bestraft und enorme Lernzeit erfordert. Wer sich reinbeißt, wird aber mit einem genialen Game belohnt.

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