Wien

Heizschwammerl-Abgabe erhöht, Gäste könnten draufzahlen

Die Stadt Wien verdoppelt die Abgabe für Heizschwammerl in Schanigärten. Die Erhöhung werden laut Wirtschaftskammer auch Gäste im Börserl spüren.

Die Stadt Wien verdoppelt die Abgabe für Heizschwammerl. Die Wirtschaftskammer sieht dadurch steigende Preise für Gäste.
Die Stadt Wien verdoppelt die Abgabe für Heizschwammerl. Die Wirtschaftskammer sieht dadurch steigende Preise für Gäste.
Willfried Gredler-Oxenbauer / picturedesk.com

Als Corona-Hilfe dürfen Wiens Lokale ihre Schanigärten auch in der Wintersaison 2022/23 betreiben, wir haben berichtet. Mit der Maßnahme ist auch die Diskussion um Heizschwammerl wieder entbrannt – nicht zuletzt wegen der Energie- und Klimakrise.

Verdoppelung auch bei Klimageräten

Als Lenkungseffekt verdoppelt die Stadt für die Stromfresser ab 1. Jänner 2023 die Abgabe, wie der "Kurier" berichtet. Konkret steigt die Jahresabgabe von 62 Euro je begonnener 4 kW Nennanschlussleistung auf 120 Euro. Laut Stadt gab es wienweit insgesamt 3.556 Schanigärten. Abgaben für Heizstrahler haben 167 Gastrobetriebe bezahlt. Angehoben werden auch Abgaben für Klima- sowie Be- und Entlüftungsgeräte. Auch hier handelt es sich nahezu um eine Verdoppelung der Jahresgebühr von 64,30 auf 120 Euro.

Laut Wolfgang Binder, Obmann der Fachgruppe Kaffeehäuser in der Wiener Wirtschaftskammer, werden auch Gäste die deutliche Erhöhung zu spüren bekommen: "Man muss das ganze Große beachten: Auch die Gebühren für Wasser, Müllabfuhr und Energie steigen. Es wird sich nicht ausgehen, dass sich die Verdoppelung der Heizschwammerl-Abgabe nicht in den Preisen niederschlägt."

Nicht nachvollziehen kann Nachtgastro-Sprecher Stefan Ratzenberger die Anhebung der Kosten: "Schon gar nicht in herausfordernden Zeiten wie diesen." Zwar treffe die Verdoppelung nicht den Großteil der Nachtgastronomie, aber doch einige. Betroffen seien Lokale wie das Bermudadreieck am Schwedenplatz. "Die Wirtschaftsleistung der Gastronomen sollte nicht an einem Heizschwammerl gemessen werden", formuliert es Ratzenberger.

Bund für Heizschwammerl-Verbot zuständig

Beschlossen wird die Gesetzesnovelle am 22. September. Ein Verbot von Heizschwammerl könne und wolle man nicht beschließen, so das Büro von Finanzstadtrat Peter Hanke (SPÖ). Dafür wäre der Bund zuständig. Stattdessen will man im Gebrauchsabgabengesetz Anreize für klimafreundliche Alternativen schaffen. Dazu zählt, dass E-Carsharing-Anbieter für das Abstellen ihrer Fahrzeuge auf Wiener Stadtgebiet statt bisher 2.544 Euro pro Auto und Jahr nur mehr 120 Euro bezahlen.

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