Entlastungen
Heizen wird billiger! So viel sparen Wiener Haushalte
Fernwärme-Kunden dürfen nach den letzten Preiserhöhungen nun endlich aufatmen: Das Heizen wird für sie nun deutlich günstiger.
Seit einigen Wochen bekommen nach und nach Fernwärme-Kunden ihre Jahresabrechnungen zugeschickt. Nachdem es in den letzten Jahren zu horrenden Preissteigerungen gekommen ist, gibt es nun wieder ein erstes Aufatmen: Für die kommende Heizperiode 2023/2024 zahlen tausende Wiener Haushalte weniger für ihre Fernwärme-Tarife.
40 bis 115 Euro weniger im Monat
Aufgrund des Ukraine-Kriegs stiegen die Kosten voriges Jahr knapp um das Doppelte – "Heute" berichtete. Mittlerweile zeigen zahlreiche Hilfs- und Rabatt-Pakete sowie die Entspannung auf internationalen Märkten eine deutliche Entlastung für die betroffenen Wiener: Im Schnitt werden Fernwärme-Kunden nämlich je nach Tarif rund 80 bis 230 Euro pro Teilbetrag (alle zwei Monate) weniger bezahlen müssen. Dieser Wert bezieht sich auf eine Standardwohnung mit 70 Quadratmetern.
Wien Energie berichtet gegenüber "Heute", dass bei den ersten zehntausenden Abrechnungen insgesamt 9 von 10 Kunden weniger bezahlen müssen, als noch voriges Jahr. Dennoch gibt es auch hier einige Ausnahmen: Wer einen sehr viel höheren Wärmeverbrauch oder die letzten Teilbeträge stark reduziert hatte, kann unter Umständen trotz Preisreduktion mehr bezahlen. Einkommensschwache Haushalte können allerdings in Absprache mit Wien Energie eine Ratenzahlung vereinbaren.
„Unsere Speicherkapazitäten sind mit rund 98,5 Prozent gut gefüllt.“
"Wir nutzen jeden Spielraum, den wir haben, um preise zu senken und unsere Kundinnen und Kunden zu entlasten. Die Situation im letzten Jahr hat uns keine Wahl gelassen, aber nun entspannt sich die Lage an den Märkte wieder und das können und wollen wir weitergeben", so Michael Strebel, Vorsitzender der Wien Energie-Geschäftsführung. Die Versorgungssicherheit ist ebenfall mit nicht-russischem Gas gesichert. Damit ist Wien Energie in der aktuellen Heizperiode unabhängig von russischen Gas-Lieferengpässen. "Unsere Speicherkapazitäten sind mit rund 98,5 Prozent gut gefüllt, wir sind also für den Winter sehr gut aufgestellt", so Strebl gegenüber "Heute".
Gut fürs Klima und die Preise
Damit die Sicherheit und Preisstabilität auch in Zukunft so bleibt, setzt man auf die Dekarbonisierung. Bis 2040 soll die Fernwärme nämlich komplett klimaneutral sein. Um dieses Ziel zu erreichen, kommen Großwärmepumpen und Geothermie zum Einsatz. Noch in diesem Jahr wird zudem die leistungsstärkste Großwärmepumpe Europq in Betrieb genommen. Diese wird die Abwärme aus der Kläranlage in Simmering nutzen - damit wird ab 2027 die Heizleistung für bis zu 112.000 Haushalte erzeugt.