Trotz guter Buchungslage

Heimischer Tourismus klagt über steigenden Kostendruck

Trotz guter Buchungslage beklagt die Hoteliervereinigung hohen Kostendruck. Neben Energiekosten seien steigende Personalkosten dafür verantwortlich.

Newsdesk Heute
Heimischer Tourismus klagt über steigenden Kostendruck
Die Kosten im heimischen Tourismus bleiben weiterhin hoch. (Symbolbild)
Getty Images

Das vergangene Jahr war für den Tourismus in Österreich ein überdurchschnittlich gutes. Trotz Inflation und anhaltender Teuerung hat die Zahl der Übernachtungen beinahe das Vorkrisenniveau erreicht. Eine aktuelle Statistik zeigt, dass drei von vier Übernachtungen auf internationale Gäste entfallen. Aktuelle Zahlen der Hotellehrvereinigung zeigen, dass die Stimmung bei den Hoteliers trotz allem alles andere als gut ist.

Die Mehrheit der Betriebe erwartet mit Blick auf den Sommer ein Umsatzplus. In den Städten und Ballungsräumen sind die Hoteliers zuversichtlicher, als am Land. Aufgrund der Teuerung würden sich Touristen aktuell für kürzere Aufenthaltsdauern entscheiden. Gleichzeitig steigen für die Hoteliers die Kosten stark an.

Drei Faktoren für hohe Preise verantwortlich

Wie Andreas tapferer von Deloitte im Ö1-Journal erklärt, wären dafür drei Faktoren verantwortlich: Neben Personalkosten, die durch Lohnerhöhungen und die mit Arbeiterverfügbarkeit angestiegen sind, und weiterhin hohen Energiekosten, sind auch die Finanzierungskosten, die durch hohe Zinsen und die branchentypisch hohe Fremdfinanzierung weiter steigen, einer der Gründe.

Der Personalmangel hingegen habe sich in den vergangene Monate etwas entspannt. Maßnahmen wie bessere Beschäftigungsverhältnisse und mehr Jobsuchende haben die Situation entschärft.

"Österreich hängt da hinterher"

Laut Walter Veit von der Hoteliervereinigung sei der Preisanstieg in den vergangenen Jahren höher gewesen als in manchen Nachbarländern. Dennoch habe man in Österreich weiterhin ein top Preis-Leistungs-Verhältnis. Klar sei hingegen, dass man nicht mit Angeboten in den Billig-Ländern mithalten könne. Wenn sich Energiepreise nach unten bewegen und wir eine Zinssenkung bekommen, würden die Preise nicht weiter ansteigen.

Aktuell wollen neun von zehn Betrieben in Österreich aufgrund der steigenden Kosten von Investitionen absehen. Veit fordert deshalb die Politik zum Handeln auf. "Wir brauchen in erster Linie eine Reform am Arbeitsmarkt. Wir brauchen eine Zuverdienstgrenzenerhöhung bei den Pensionisten und eine weitere Reform der Rot-Weiß-Rot-Karte, damit wir einen leichteren Zugang zu Mitarbeitern zu haben", stellt der Branchen-Vertreter klar. "Während Deutschland das bereits gemacht hat, hängt Österreich da leider wieder hinterher."

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