Seltsame Trash-Inszenierung
"Heilige Scheiße!" Jesus-Show auf RTL wird zerrissen
Mit "Die Passion" wollte RTL die Auferstehung von Jesus neu erzählen. Die Sendung kam aber alles andere als gut an. Im Netz hagelt es Kritik.
"Ich kann nicht mehr, das ist ja das peinlichste seit langem!", heißt es unter anderem zu einem Video-Zusammenschnitt der RTL-Inszenierung "Die Passion" auf YouTube.
Am 27. März holte man Namen wie Larissa Marolt (31), Jenny Elvers (51), Timur Ülker (34) oder in Vergessenheit geratene Ex-"DSDS"-Kandidaten für eine moderne Musical-Version um Jesus' Kreuzigung und Auferstehung ins Hauptabendprogramm. Die Hauptrolle ergatterte Ben Blümel (42), seine Mutter Maria wurde von "No Angel"-Mitglied Nadja Benaissa (41) gespielt.
Die Umsetzung der Live-Show muss man sich dann in etwa so vorstellen, wie eine lange Folge von "Gute Zeiten, schlechte Zeiten", bei der viele Laien-Sänger, die bei "The Voice" nicht mal auf die Bühne gelassen werden würden, mittels Hits von Helene Fischer, Mark Forster oder "Die toten Hosen", die biblische Geschichte nacherzählen sollen.
Man tanzte durch den Bahnhof von Kassel, zum letzten Abendmahl wurde Pizzabrot sowie Ciabatta gebrochen und spätestens bei der Darbietung von Falcos "Out of the Dark" stellte sich die Sendung nicht nur für gläubige Menschen, sondern auch für jeden Österreicher als Verbrechen dar. Das Urteil der RTL-Zuseher fällt somit dementsprechend vernichtend aus.
Spott & Häme für RTL-"Passion"
"Habt ihr alle Promis erkannt?", fragt auch der Sender nachträglich in einem Artikel auf seiner Seite. Zwar will man hier auf hochkarätige Darsteller hinweisen, doch viele der vermeintlichen Stars wären RTL wohl selbst für das Dschungelcamp zu unbekannt gewesen. Herausgerissen wurde es durch Benaissas Stimmtalent, die zumindest als einer der wenigen Mitwirkenden gesanglich überzeugten konnte. Alle anderen fielen besonders auf Social Media bei Nutzern durch. Die Negativ-Postings gehen zur "Passion" ins Endlose.
"Also gucke mir den ganzen 'Die Passion' Schweinkram gerade an und ich bin schlichtweg fassungslos. Wer finanziert das?", heißt es verwundert auf X (ehemals Twitter). "Gott zeigt mit Wolkenbrüchen, was er von diesem Unfug hält", heißt es zum Regen während der Live-Übertragung.
"RTL muss einen unerschöpflichen Vorrat an Drogen haben… WER ZUM TEUFEL DENKT SICH SO EINEN SCH…. AUS ???????", findet ein weiterer User deutliche Worte. "Ach Du heilige Scheiße", trifft es jemand auf Social Media besonders auf den Punkt.
2 Stunden und 15 Minuten bot RTL den Zusehern die Möglichkeit, sich durch die Fremdscham-Produktion durchzukämpfen. Wer sich das ganze Spektakel nachträglich ansehen möchte, kann dies auf RTL+ tun.
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Auf den Punkt gebracht
- Die RTL-Inszenierung "Die Passion" stößt auf massive Kritik im Netz, wobei viele Zuschauer die trashige Darbietung als peinlich und unpassend empfinden
- Die Verwendung von Laiensängern und bekannten Hits, sowie die Teilnahme von wenig bekannten Prominenten führt zu einer Welle der Häme und Spott in den sozialen Medien