Ukraine
Heftige Putin-Rede im TV – Zerstörung ist "Pflicht"
Kriegstreiber Putin meldet sich vor dem russischen Sicherheitsrat zu Wort: der Angriffskrieg – der in Russland keiner sein darf – sei seine Pflicht.
Genau vor einer Woche haben die russischen Truppen in den frühen Morgenstunden die Ukraine überfallen, seither tobt ein erbitterter Krieg. Trotz ihrer militärischen Überlegenheit können die Russen bisher aber nur wenige Erfolge vorweisen, erst am Mittwoch war es den Invasoren gelungen, eine erste Großstadt einzunehmen.
Am Donnerstagabend meldete sich Russlands Präsident Wladimir Putin in einer im Fernsehen übertragenen Rede vor seinem eigenen Sicherheitsrat zum Stand der "Militäroperation" in der Ukraine zu Wort. Dabei wiederholte er seine Behauptungen, wonach in der Ukraine "Neonazis" an der Macht seien und die russischsprachige Minderheit diskriminiert würde. "Sie gehen brutal mit der örtlichen Bevölkerung um", erklärte er.
"Pflicht, Anti-Russland zu zerstören"
Außerdem wiederholte Putin die nicht belegte Propaganda-Darstellung, dass die ukrainischen Streitkräfte "Tausende internationale Geiseln" genommen hätten und Menschen als "lebendige Schutzschilder" einsetzen würden.
Die ukrainische Bevölkerung sei von der eigenen Regierung manipuliert worden, so die Argumentationslinie des Kreml-Chefs, der an eine Wiedervereinigung Russlands glaubt. Russen und Ukrainer bezeichnet er als "ein Volk", das nur von der bösen Elite in Kiew getrennt werde. "Wir werden das vom Westen konstruierte Anti-Russland zerstören", sagte er. Deshalb gebiete es die Pflicht, einzugreifen.
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Invasion verläuft "nach Plan"
Die Tapferkeit seiner eigenen Truppen lobte der oberste Führer der Streitkräfte in den Himmel. Die Operation verlaufe "nach Plan", so Putin weiter, gleichzeitig schwor er die Bevölkerung aber auf noch mehr Todesopfer ein. Der Kreml spricht von 498, die Ukraine mittlerweile von 9.000 getöteten Russen-Soldaten – unabhängig überprüfen lassen sich diese Zahlen nicht.
Den Gefallenen – und allen die noch das selbe Schicksal ereilt – verspricht der Staatschef posthum einen Orden, den Angehörigen Entschädigungszahlungen von bis zu sieben Millionen Rubel pro Familie zu. Umgerechnet sind das derzeit knapp 60.000 Euro.