Steiermark
Heeres-Flugshow "Airpower" findet trotz Krieges statt
Trotz des russischen Kriegs in der Ukraine soll die Flugshow wie geplant im September in Zeltweg (ST) stattfinden. Kritik kommt von SPÖ, Neos und KPÖ.
"Ich glaube, das ist die richtige Entscheidung", erklärte Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (ÖVP) am Rande ihres Steiermark-Besuchs am Donnerstag und bereitete damit allen Spekulationen rund um eine mögliche Absage der Airpower22 ein Ende: "Wir haben die Lage genau evaluiert und wir sehen es so, dass wir gerade mit dieser Show zeigen können, was es braucht, um unsere Souveränität und unsere Neutralität zu schützen."
"Falsches Signal", "unmoralisch"
Gerade angesichts der schrecklichen Bilder aus der Ukraine sei es umso wichtiger, dass "man sich darauf besinnt, nicht nur in der einen Lage zu leben", so Tanner. Grüne, Neos, KPÖ und SPÖ sprachen sich zuletzt für eine Absage bzw. Verschiebung der Großveranstaltung aus. Von einem "völlig falschen Signal", "Empathielosigkeit", "unmoralischem Verhalten" und "einer Verhöhnung der Hilfesuchenden und Helfenden in der Region Murtal" ist die Rede.
Der steirische ÖVP-Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer (ÖVP) sagte zur APA, er habe mehrmals mit der Ministerin über die Durchführung der "Airpower 22" gesprochen. Sie habe ihm gesagt, es sei auch eine Übung des Bundesheeres mit anderen Streitkräften. Das Heer sei ja der Hauptveranstalter, und es seien Verträge einzuhalten und der Tourismus und die regionale Wirtschaft in der Region würden auf die Großveranstaltung zählen.
Er kenne die Argumente gegen die Flugshow am 2. und 3. September in Zeltweg, so Schützenhöfer, der sogar von "inneren Einwänden" spricht. Dennoch schließe er sich eher der Argumentation an, dass das Heer in einer solchen Lage wie derzeit auch zeige müsse können, was es zu leisten imstande sei.
Bis zu 30 Prozent weniger Emissionen
Bei der "Airpower 22" sollen in diesem Jahr bis zu 30 Prozent an Emissionen eingespart werden, so Tanner. Als unabhängiger Experte segnete Wolfgang Mattes von der Universität für Bodenkultur den Öko-Plan des Bundesheeres ab. Es sei "nicht nur 'Greenwashing', sondern ein wirklich valides Konzept, das mich überzeugt hat", so der Universitätsprofessor.