Politik
"Höhle des Löwen": Strache weint bei ORF-Event
Mut kann man nicht kaufen – auch nicht auf Spesen. Heinz-Christian Strache wohnte unlängst der ORF-Aufzeichnung des Villacher Faschings bei. Er wurde heftig aufs Korn genommen und gestand ein: "Ich hatte teilweise Tränen in den Augen."
Vom Vize-Kanzler zum Witze-Kanzler. Heinz-Christian Strache ist von Ibiza via Wien nun beim Villacher Fasching angekommen. Dort fand unlängst die Aufzeichnung der Faschingssitzung, die kommenden Dienstag im ORF gezeigt wird, statt. Strache ließ es sich nicht nehmen und schaute höchstselbst vorbei. Auch sein Nachfolger Norbert Hofer war vor Ort. Was er Strache sagen würde, sollte man einander begegnen, wurde er von den ORF-Seitenblicken gefragt. Hofer: "Alles Gute, liebe Grüße – es geht weiter."
H.-C. Strache will Nachfolger nicht sehen
Strache wiederum reagierte nicht so kameradschaftlich, antwortete – auf die Möglichkeit eines Zusammentreffens angesprochen – enttäuschend kühl: "Ich habe nicht das Bedürfnis, mit ihm zusammenzukommen."
Als die Stimmung im Saal nicht nur wegen der anwesenden (Ex-)Blauen immer weiter ins Tiefblaue changierte – das Publikum langte auch bei den leidigen Destillaten nach Herzenslust zu – trat Heike Schaflecher auf. Die Komikerin schenkte Strache bemüht ein. Auszug: "Nix merkt er, kan schlechten Akzent, kane Kameras, kane Mikros – owa dreckige Fußnägel, des kummt erm Spanisch vur." Gelächter. Auch Strache mühte sich ein Lachen ab.
"Lustiger Abend auf meine Kosten"
Vom ORF auf die Gags angesprochen, gab sich der ehemalige blaue Frontmann realistisch: "Wer den Schaden hat, braucht ja nicht für den Spott zu sorgen, aber trotzdem habe ich mir gedacht: Hinein in die Höhle des Löwen." Was er sich erwartet habe? "Das wird ein lustiger Abend. Durchwegs natürlich auf meine Kosten und teilweise hatte ich schon Tränen in den Augen."
"Es geht weiter …"
"Vor Lachen?", hakte die Interviewerin aus Sorge um seine emotionale Stabilität nach. Antwort: "Sowohl als auch." Strache weinte also offenbar ehrliche Tränen in Villach.
Da seien ihm nochmals die eingangs zitierten Worte von Norbert Hofer ans Herz gelegt: "Es geht weiter." Und sollte er doch geflunkert haben, hat er sich zumindest den Gag des Abends mit viel Selbstironie nicht nehmen lassen. Ist ja auch was.