Politik

HC Strache: "Das peinlichste an Ibiza war mein T-Shirt"

Heinz-Christian Strache im Gespräch mit "Heute" über das verhängnisvolle Ibiza-Video und sein Buch "Das Ibiza Attentat", das Aufklärung schaffen soll.

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Heinz-Christian Strache mit seinem Buch "Das Ibiza Attentat"
Heinz-Christian Strache mit seinem Buch "Das Ibiza Attentat"
Sabine Hertel

Am Donnerstag präsentierte der ehemalige Vizekanzler der Republik sein Buch "Das Ibiza Attentat". Im Mai 2019 führte das sogenannte "Ibiza-Video" zum Bruch der Koalition und zum Rücktritt Straches. Ein Schritt, den er heute bereut, wie er im "Heute"-Interview im Anschluss an die Buchpräsentation verriet. Überhaupt könne er vieles nicht ungeschehen machen, bedauerte die ehemalige FPÖ-Größe. Aber sein Fehlverhalten liege nicht dort, wo es ihm landläufig vorgeworfen werde – sondern in seiner Menschenkenntnis, so Strache: "Ich habe mir für die Zukunft vorgenommen, mehr auf mein Bauchgefühl zu hören".

Ibiza nur "eine von vielen Fallen"

Laut Heinz-Christian Strache war "Ibizagate" eine von zahlreichen Fallen, die man ihm gelegt habe. In diese eine sei er eben hineingetappt. Strache sieht den Skandal nicht im Video, sondern in seinem politischen und medialen Umgang damit. Die beiden "SZ"Journalisten Bastian Obermayer und Frederik Obermeier, die das Ibiza-Video publik machten, seien "nur ihrer politischen DNA gegen meine Person gefolgt. Sie haben damit einerseits den Auftraggebern der Ibiza-Fallensteller gedient, aber gleichzeitig auch kein Interesse daran gezeigt, wirklich investigativ und objektiv aufzuklären", meinte Strache.

HC Strache im Interview mit <em>"Heute"</em>-Redakteur Thomas Hangweyrer
HC Strache im Interview mit "Heute"-Redakteur Thomas Hangweyrer
Sabine Hertel

Zuletzt nahm sich der Sender "Sky" mit einer eigenen TV-Serie dem Thema an. Das Buch der beiden "SZ"-Journalisten diente als Recherche-Grundlage. "Mit mir hat keiner der Macher gesprochen", wunderte sich der Ex-Vizekanzler im "Heute"-Interview. "Ich finde es bedenklich, wie hier bewusst ein falsches und fiktives Bild weiter inszeniert wurde, um diese ganze Hetzjagd weiterhin rechtfertigen und fortsetzen zu können", so Strache. "Aber als Fiktionsfilm, der er ja über weite Strecken ist, finde ich ihn teilweise ganz witzig und es gibt durchaus erheiternde Szenen. Kompliment an Nicholas Ofczarek – er legt seine Rolle sehr gut an".

Hoher Aufstieg, tiefer Fall

Sein Buch habe er in erster Linie für sich selbst geschrieben, erzählte Strache. Und bei all den Versionen über die Geschichte, die im Umlauf sind, habe er auch seine vertreten sehen wollen. Neben der verhängnisvollen Stunden auf Ibiza lässt der ehemalige FPÖ-Chef in "Das Ibiza Attentat" seine Karriere Revue passieren. Vom steinigen Aufstieg als jugendlicher Bezirkspolitiker bis zum Vizekanzler – und wieder ganz nach unten.

HC Strache bei der Buchpräsentation "Das Ibiza Attentat"
HC Strache bei der Buchpräsentation "Das Ibiza Attentat"
Sabine Hertel

Heinz-Christian Straches Leben sei "gezielt weggeputscht worden" – so kam er auf den Titel "Ibiza Attentat". Seine Freunde und Wegbegleiter hätten ihn bitter enttäuscht, "das wird mich wohl noch lange beschäftigen", so Strache, der sich seit zwei Jahren laufend mit Gerichtsverfahren konfrontiert sieht. Um die Anwaltskosten stemmen zu können, bat er kürzlich seine Anhänger um Spenden – und zog sich damit ein weiteres Mal haufenweise Spott und Häme zu.

"Vermisse die politische Bühne"

Trotz aller Hässlichkeiten, die der Job mit sich bringe, vermisse der ehemalige Vizekanzler die politische Bühne. Ex-Kanzler Kurz riet Strache hingegen, konsequent damit abzuschließen, "was nun hinter ihm liegt und sich voll auf seine berufliche Zukunft und auf seine Familie konzentrieren. Dabei aber auch nicht den Blick darauf verlieren, was das Leben noch alles an positiven Überraschungen für einen bereithält, denn das weiß man nie".

Wenn er eine Sache ungeschehen machen könnte – welche wäre es? "Wenn man es mit ein wenig Selbstironie betrachtet, ist die Auswahl für nur eine einzige Sache fast zu wenig", so HC Strache im Gespräch mit "Heute". Aber im Buch legt er sich fest: "Das peinlichste an Ibiza war mein T-Shirt".

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