Für Gen-Z
"Hawk Tuah"-Girl startet eine eigene KI-Dating-App
Die Internet-Persönlichkeit bringt nach ihrem Podcast eine Dating-App auf den Markt, die mit künstlicher Intelligenz arbeitet.
Der Gen-Z soll das Dating-Leben zukünftig vereinfacht werden – findet zumindest das "Hawk Tuah"-Girl Haliey Welch. Die 22-Jährige fand vor einiger Zeit ihren passenden Deckel, den sie liebevoll "Pookie" nennt. Nun wünscht sie ihren Fans dasselbe. Deshalb launchte die Internet-Persönlichkeit eine Dating-App namens "Pookie Tools", die mithilfe künstlicher Intelligenz eine höhere Erfolgsquote für Singles haben soll. Funktionen wie Gesprächsanregungen, Outfitvorschläge und Profilanalysen sollen helfen, die Herausforderungen der modernen Partnersuche zu meistern.
Zu den wichtigsten Tools gehören ein "Flirt-Meter" zur Bewertung von Textnachrichten, Einblicke in die Kompatibilität von Sternzeichen und kreative Date-Ideen auf der Grundlage des Standortes. "Diese App ist der einfachste Weg, um den eigenen 'Pookie' fürs Leben zu finden", meint die Podcasterin. Ein Abonnement kostet umgerechnet etwas über sechs Euro pro Woche oder 40 Euro pro Jahr, wobei eine dreitägige kostenlose Testversion verfügbar ist. Die Applikation ist auch in Österreich verfügbar.
Psychologin und Forscherin Dr. Marisa Tschopp, die auf Interaktion zwischen Mensch und künstlicher Intelligenz spezialisiert ist, erklärt: "Die Hoffnung ist, den Perfect Match mit evidenzbasierten Daten zu generieren (durch wissenschaftliche Erkenntnisse), das ist aber bereits bei herkömmlichen Dating-Apps der Fall." Der zusätzliche Gebrauch von KI treibt den Nutzen der Partnerseite jedoch weiter in die Höhe, Singles erwarten dadurch einen größeren Erfolg – dieser sei jedoch bloß aufgrund KI nicht garantiert.
Verlust von Selbst- und Fremdwahrnehmung
Einige Tools, wie beispielsweise der "Height Detector", der die Körpergröße des Dates herausfinden soll und der "Bald Predictor", eine Vorhersage für die Glatzen-Wahrscheinlichkeit bei Männern, haben eine Debatte ausgelöst. Welch verteidigte diese Funktionen und betonte ihren unbeschwerten Charakter.
Kennst du schon diese Dating-Apps?
Frau Dr. Tschopp merkt an, dass durch die Unterstützung von KI ein Verlust von Selbst- und Fremdwahrnehmung stattfinden kann. "Wir geben zu viel Verantwortung an die Technologie ab, verlernen den Umgang mit uns selbst und anderen", äußerte die Psychologin ihre Zweifel. Beziehungen seien Arbeit, der Aufbau solcher ebenfalls. Laut der Expertin könne man dies nicht "outsourcen".
"KI kann die eigene Schokoladenseite hervorheben"
Dania Schiftan ist Psychotherapeutin und klinische Sexologin, sie sieht auch positive Seiten bei der Verwendung von künstlicher Intelligenz im Dating-Kontext. "Wenn diese hauptsächlich als Beratung dient, kann es sicherlich Hürden in der Kennenlernphase überwinden." Outfitvorschläge für das erste Date könnten beispielsweise helfen, "die eigene Schokoladenseite zu betonen". Und dies spreche doch eher für Wertschätzung für das Gegenüber als Betrug, meint Schiftan.
Personen, die sich ungern via Textnachrichten ausdrücken, kann mit KI-Support geholfen werden. Doch Vorsicht sei geboten, wenn Userinnen und User sich charakterlich von der eigenen Person durch den Gebrauch von KI-generierten Inhalten entfremden. Dann könne ein potenzielles Treffen zum Horror werden – für beide Parteien.
Dr. Tschopp ergänzt, dass man als Nutzender kaum mehr überrascht wird. "Ausreißer werden ausgemustert", da diese nicht dem Mainstream-Modell folgen. Überraschungen, Unvollkommenheiten, Challenges und Besonderes erlebe man laut ihr eben doch nur von Angesicht zu Angesicht, KI verhindere dies eher, als es zu fördern.
Die Bilder des Tages
Auf den Punkt gebracht
- Die Internet-Persönlichkeit Haliey Welch, bekannt als "Hawk Tuah"-Girl, hat eine KI-gestützte Dating-App namens "Pookie Tools" auf den Markt gebracht, die Funktionen wie Gesprächsanregungen, Outfitvorschläge und Profilanalysen bietet, um das Dating-Leben der Gen-Z zu erleichtern
- Während die App von einigen Experten für ihre potenziellen Vorteile gelobt wird, warnen andere vor einem möglichen Verlust der Selbst- und Fremdwahrnehmung durch den übermäßigen Einsatz von KI