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"Have A Nice Death" im Test – 2D-Tod als Spielehit

Nach einem Jahr verlässt "Have A Nice Death" den Early Access und erscheint für PC und Nintendo Switch. Der Tod als Roguelike? Ein wunderbarer Hit.

Rene Findenig
"Have A Nice Death" im Test – das 2D-Game sieht wie ein Zeichentrick aus, spielt sich aber wunderbar herausfordernd.
"Have A Nice Death" im Test – das 2D-Game sieht wie ein Zeichentrick aus, spielt sich aber wunderbar herausfordernd.
Magic Design Studios

"Have A Nice Death" startete vor rund einem Jahr in den Early Access. Dort machte das Game trotz kleinerer Balancing-Probleme bereits einen hervorragenden Eindruck, nun ist das Werk der Entwickler Magic Design Studios und des Publishers Perfect World Entertainment für Nintendo Switch und PC in seiner finalen Version erschienen. Worum es im düster klingenden Titel geht? Der Tod ist vollkommen überarbeitet, seine Schergen sind außer Kontrolle und sowohl das Seelenheil als auch die Urlaubspläne des Sensenmannes entgleisen komplett. "Have A Nice Death" zeigt sich als 2D-Action-Roguelike.

In der Rolle des Todes sollen Spieler nicht nur ihren Angestellten zeigen, wer im Jenseits das Sagen hat, sondern auch die Welten der Lebenden und Toten ins Gleichgewicht bringen. Der Titel mag hart und düster klingen, unter der Oberfläche ist das Game aber ein humorvolles Abenteuer mit einer tollen Noir-Comic-Grafik. Als Sensenmann darf der Spieler durch dunkle, aber schön gestaltete 2D-Level navigieren und sich durch allerlei Feinde und toll durchdachte Bosse mit jeweils eigenen Kampfmechaniken schnetzeln. "Have A Nice Death" zeigt sich dabei spielerisch als eine Art Mix aus "Cuphead" und "Hades".

Handlung motiviert zu immer neuen Versuchen

Der Schwierigkeitsgrad ist zwar nicht brachial, steigt aber im Verlauf des Games stetig und deutlich an. Anders als viele andere Roguelikes hat "Have A Nice Death" aber auch eine starke und witzige Geschichte zu erzählen, die sich erst nach und nach mit dem Absolvieren von Levels und dem Besiegen von Bossen enthüllt. Mit jedem Versuch darf der Spieler dem Tod einige wertvolle Upgrades verpassen, um immer stärker und widerstandsfähiger zu werden. "Have a Nice Death" schafft es dabei ganz ohne Probleme, Spieler auch nach einem missglückten Durchgang zu einem neuen Versuch zu motivieren.

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    "Have A Nice Death" startete vor rund einem Jahr in den Early Access. Dort machte das Game trotz kleinerer Balancing-Probleme bereits einen hervorragenden Eindruck,...
    "Have A Nice Death" startete vor rund einem Jahr in den Early Access. Dort machte das Game trotz kleinerer Balancing-Probleme bereits einen hervorragenden Eindruck,...
    Magic Design Studios

    Das nämlich dadurch, dass man die vielen verrückten Schergen des Todes, die da chaotisch durch die Welt wüten, kennenlernen und ihre kleinen Geheimnisse erfahren will. Ach ja, und natürlich, um den Faulenzern eine Tracht Prügel auszuteilen, damit sie wieder an die Arbeit in der Hölle gehen. Schließlich schieben wir als Sensenmann schon Überstunden ohne Ende. Außerdem versucht der Titel, in jeden neuen Anlauf ein frisches Element hineinzubringen, sei es durch Särge, an denen man Gesundheit, Stärke und Co. upgraden darf oder dubiose Figuren, die unserer Sense neue Effekte verleihen.

    Balance-Verbesserungen und knackige Schwierigkeit

    Gut nachgebessert wurde bei einigen von uns entdeckten Kritikpunkten der Early-Access-Version. Waren damals einige Mechaniken und Upgrades noch unübersichtlich und wusste man kaum, ob man einen Boost dauerhaft oder nur für den nächsten Spielanlauf freischaltete, wurden die Skills nun besser sortiert, übersichtlicher beschrieben und werden auch jeweils geschickt in den Levels anhand bestimmter Game-Situationen präsentiert. So weiß man jederzeit, ob eine Fähigkeit zum eigenen Spielstil passt und man in sie seine Upgrade-Punkte stecken will. Auch die Balance wurde deutlich verbessert.

    Einige Upgrades waren im Early Access noch extrem teuer und standen dann nur für einen Versuch zur Verfügung, andere waren geradezu spottbillig, dafür aber dauerhaft und extrem stark. Das hat sich nun umgedreht, die erforderlichen Punkte entsprechen eher den freigeschalteten Fähigkeiten. Hardcore-Gamern dürfte der Schwierigkeitsgrad richtig gut gefallen: Heil-Items gibt es kaum und selbst im nächsten Level gibt es keine Auto-Heilung. Für Anfänger ist auch ein neuer, leichter Spiel-Modus an Bord, "leicht" heißt aber auch in diesem nicht, dass das Sensen durch die Levels zum einfachen Spaziergang wird.

    Sehr simple Steuerung und flüssiges Gameplay

    Top ist die Steuerung, die simpel und eingängig ist – in Verbindung mit einem superflüssigen Gameplay und sehr präzisen Reaktionen auf Eingaben macht das Game monstermäßig Spaß. Alle Angriffsvarianten und Bewegungen wie der Dash des Todes wurden sehr detailverliebt umgesetzt – vom passenden "Whoosh"-Effekt bis hin zu wehenden Umgang des Sensenmanns. Je weiter man spielt, umso mehr Waffen sammelt man – und kann, etwas Können und Übung vorausgesetzt, bis zu drei gleichzeitig zu actionreichen Kombos verketten. Die Animationen sind dabei punktgenau fantastisch ausgefallen.

    Gespielt wird übrigens durch die Höllen-Abteilungen, jeweils von einem anderen Helfer des Todes geleitet, die prozedural bei jedem Durchlauf neu generiert werden. Mit einer Sense als Hauptwaffe sieht man in diesen Abteilungen nach dem Rechten und kann die Waffe nicht nur in alle Richtungen schwingen, sondern sie auch als Haken benutzen. Überraschend groß und abwechslungsreich ist das Arsenal an Feinden ausgefallen. Schon die Standard-Gegner kommen in Dutzenden verschiedenen Varianten daher und wechseln sich in jeder Abteilung ab, die jeweiligen Bosse sind dann der Bonus dazu.

    In der finalen Version gibt es jede Menge Neues

    Stirbt man im Spiel, heißt es für Gevatter Tod natürlich nicht Game Over, sondern man startet für einen neuen Anlauf im eigenen Höllen-Büro. Je nachdem, wie weit man beim vorigen Versuch gekommen ist, gibt es etwas Spielwährung, die man in weitere Zusatzwaffen, Hilfsitems und auch Zaubersprüche investieren kann. Anfangs ist das noch gar nicht nötig, denn da würde man auch gut mit etwas wildem Tastendrücken durchkommen, später aber ist ohne entsprechende Upgrades Schluss mit lustig. Toll gemacht ist dabei, dass das Game alle Kampf- und Kombo-Möglichkeiten in kleinen Übungen vorstellt.

    Auch grafisch macht das Game trotz düsterem Design und 2D-Look einiges her, Feinde wie Umgebungen wurden handgezeichnet und mit viel Liebe zum Detail umgesetzt. Neben einer düster-harmonischen Hintergrundmusik gibt es außerdem toll passende Sound-Effekte von klirrenden Ketten bis zu krachenden Klingen. Im Vergleich zur Early-Access-Version hat sich zudem auch inhaltlich etwas getan, von einer ganz neuen Spielwelt bis hin zu mehreren frischen Bossen, neuen Waffen, mehr Dialogen, brandneuen Videosequenzen und natürlich auf Wunsch auch freispielbaren Erfolgen.

    "Have A Nice Death" im Test – 2D-Tod als Spielehit

    Auch abseits des eigentlichen Spiels macht nun alles einen super Eindruck: Die Ladezeiten sind kurz, die Darstellung flüssig, die Handlung strotzt nur so vor witzigen Sprüchen und schwarzem Humor. Und für ihr Geld bekommen Spieler auch ein überraschend dickes Inhalts-Paket geliefert – alleine die Hauptgeschichte dauert rund 15 Spielstunden, bis man wirklich alles im Game erledigt hat, vergeht die bis zu vierfache Zeit. Mit nun rund 70 einzigartigen Waffen und Zaubersprüchen, die teils auch kombinierbar sind, wurde auch der spielerischen Freiheit und der Abwechslung jede Menge Raum gegeben. 

    Der ganz besondere Grafik-Stil, das charmante Menü-System, die durchdachte Charakter-Entwicklung und das fordernde Gameplay machen "Have A Nice Death" zu einem Hit unter den Roguelikes. Hat man den Dreh einmal raus, spielt es sich mit dem überwältigenden Moveset des Todes einfach fantastisch durch die Abteilungen der Hölle. Anfänger bekommen eine harte Nuss zu knacken, doch auch Profis stehen bis zum Ende des Spiels vor einer guten Herausforderung. "Have A Nice Death" ist ein absolut geniales Spiel mit atemberaubender Grafik, das Fans des Genres vollkommen begeistern wird.

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