Reisen

Hausstrand der Österreicher von Sturm weggerissen

Die Sturmflut spülte am Wochenende große Flächen in Jesolo, Bibione und Lignano davon.

Clemens Pilz
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60-ZentimeterStufe: So sieht es in Jesolo nach dem Unwetter aus.
60-ZentimeterStufe: So sieht es in Jesolo nach dem Unwetter aus.
Roberto Bellomo/FB

Trouble in Paradise für viele Österreicher auf Strandurlaub: Statt traumhafter, zum Wasser hin abflachender Sandflächen müssen sie sich an den beliebten italienischen Urlaubsorten Jesolo, Bibione und Lignano mit Sturmschäden herumschlagen. 

Grund ist eine durch den kalten Nordwind "Bora" ausgelöste Sturmfront, die am Wochenende weite Teile der Strände beschädigt hatte. In Lignano etwa wurden am Sonntag Hunderte Meter des Sandstrandes ins Meer gespült – ein echtes Problem für Touristiker, die am Pfingstwochenende allein in dieser italienischen Ortschaft 80.000 Gäste erwarten, vor allem Jugendliche aus Österreich. Bis dahin wolle man den Strand wieder herrichten, hieß es von den Betreibern.

"Kein Strand für Touristen"

Betroffen ist auch der Küstenabschnitt vor Jesolo. Dieser war nach Unwetterschäden gerade erst wieder in Ordnung gebracht worden. Am Samstag machte der Ostwind die Arbeit aber zunichte: Es fehlen nun zwei Schirmreihen direkt am Wasser, der Höhenunterschied zwischen der Fläche direkt am Meer und den verbliebenen Schirmreihen beträgt bis zu 60 Zentimeter. "Für uns ist das ein Notfall. Die Touristen kommen in Massen und wir haben keinen Strand anzubieten", klagte Strandmanager Alessandro Iguadala in Lokalmedien.

Tausende Kubikmeter Sand verloren

Es sei neu, dass die Bora überhaupt große Schäden in Jesolo anrichte. Das ständig neue, kurzfristige Herrichten des Strandes reiche nicht mehr. "Es fehlen umwelttechnische Studien sowie Konzepte und eine Infrastruktur. Wir dürfen keine Zeit mehr verlieren", so Iguadala. Jesolos Bürgermeister Valerio Zoggia sprach von Tausenden von Kubikmetern verlorenen Sandes: "Das wird jetzt alles von den Reserven in der Gemeinde wieder hergeführt."

Ein Bild der Verwüstung in Bibione…
Ein Bild der Verwüstung in Bibione…
Roberto Bellomo/FB

Noch größer ist der Schaden auf einer Strecke zwischen Bibione und dem Pinienstrand Lido dei Pini. Mehr als ein Kilometer der Küste sei ins Meer verschwunden, eine Stufe mit einem Meter Höhe entstanden, heißt es vom Strandbetreiber: "Eine erste vorsichtige Schätzung beläuft sich auf 30.000 Kubikmeter verlorenen Sandes."