Niederösterreich
Hass im Netz gegen trauernde Familie von Leonie (13)
2 Mütter, 1 Schicksal: Manuelas Mutter fühlt mit Leonies Eltern mit, beide verloren ihr Kind. Schlimm: Im Netz werden Leonies Eltern wüst beschimpft.
Erst im Mai 2021 hatte sich Manuels Mama zu Wort gemeldet, sprach dabei über den Schmerz, der nie vergeht, über Weihnachten und Geburtstage und kritisierte dabei die Politik heftig - mehr dazu hier.
"Seit Manuela nix geändert"
Das brutale Verbrechen an Leonie hat die Wr. Neustädterin (43) tief erschüttert: "Seit meine Manuela ermordet wurde, hat die Bundesregierung nur Ankündigungen und runde Tische gemacht, aber nicht gehandelt.“ Die 43-Jährige kann Leonies Familie nur viel Kraft wünschen: "Die brauchen sie."
Leonies Vater und auch Mutter Melanie P. hatten erst den Bericht über Manuela K. (43) gelesen und sagten: "Die arme Frau hat noch Kinder, darunter sogar ein kleines Kind, und musste um eine Reha kämpfen. Was läuft da falsch, bitte?"
Niemals fortpflanzen
Generell hatte es in Sozialen Medien zahlreiche Anfeindungen in Richtung der Eltern von Leonie gegeben, fremde Menschen nahmen sich das Recht, die gebeutelten Eltern zu beurteilen. Ein besonders grauslicher Post in Richtung Vater: "Du und Deine Frau hättet Euch niemals fortpflanzen dürfen, schon gar nicht 4-fach. Ihr gehört auf die Anklagebank wie die Täter."
Facebook deaktiviert
Hannes W. (39, Notfallsanitäter von Beruf) zog besonnenerweise die Notbremse: Er deaktivierte seinen Facebook-Account.
Im Unterschied zum "Fall Manuela", wo wegen Mordes ermittelt wurde, wird im "Fall Leonie" wegen Vergewaltigung mit Todesfolge und Missbrauchs einer Unmündigen ermittelt. Der Strafrahmen bei Vergewaltigung mit Todesfolge ist gleich wie bei Mord: zehn Jahre Mindeststrafe bis lebenslang. Allerdings würden nach dem Jetztstand der 16-jährige Afghane und der 18-Jährige Afghane vor ein "Jugendgericht" kommen, das heißt: Höchststrafe 15 Jahre, den anderen beiden droht der "Frack", also lebenslang.
Wie Müll auf Straße
Der 16-Jährige gab an, mit Leonie liiert gewesen zu sein. Die Eltern können sich eine Beziehung mit dem Afghanen nicht vorstellen. Allerdings: Leonie dürfte den 16-Jährigen gekannt haben. Er soll die Tullnerin dann in die Wohnung in der Erzherzog-Karl-Straße in Wien-Donaustadt geführt haben, dort soll die 13-Jährige mit Drogen und/oder K.O.-Tropfen betäubt, vergewaltigt und erstickt worden sein. Dann wurde das Mädchen wie Sperrmüll auf der Straße abgeladen.
Für alle vier Verdächtigen gilt die Unschuldsvermutung.
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