Wirtschaft

"Riesen-Lockdowns würde niemand verstehen"

Vor dem Expertengipfel zur aktuellen Corona-Situation im Bundeskanzleramt meldet sich via "Heute" Wirtschaftskammerpräsident Harald Mahrer zu Wort.

Heute Redaktion
Teilen
Harald Mahrer, Präsident der Wirtschaftskammer Österreich (WKO)
Harald Mahrer, Präsident der Wirtschaftskammer Österreich (WKO)
Ian Ehm

Am Nachmittag tagt im Wiener Bundeskanzleramt – wie berichtet – ein hochkarätig besetztes Expertengremium und berät mit der Bundesregierung die aktuelle Corona-Situation in Österreich mit dem Schwerpunkt Spitalsauslastung. Seit Deutschland und Frankreich am Mittwoch mit neuen Lockdown vorgeprescht waren, geht auch in Österreich die Angst um.

"Wirtschaft muss maximal weiterlaufen"

Wird das Land bereits ab Montag wieder zugesperrt? Wirtschaftskammer-Präsident Harald Mahrer findet dazu im "Heute"-Gespräch klare Worte. Er fordert: "Die Wirtschaft muss maximal weiterlaufen. Die heimischen Betriebe haben in den letzten Wochen und Monaten mit Bravour gezeigt, wie man mit klugen und strikt umgesetzten Präventionsmaßnahmen die Ausbreitung des Virus verhindern kann." Dies habe laut Mahrer perfekt funktioniert, Cluster in Betrieben gebe es kaum: "Alle Experten bestätigung, dass die meisten Ansteckungen im privaten Bereich erfolgen."

"Die Maßnahmen sollen das Virus treffen, nicht die Menschen und Betriebe."

Das Virus zu stoppen dürfe laut dem WKO-Chef nicht heissen, die Wirtschaft zu stoppen: "Es geht um die Existenz der Menschen in diesem Land. Die Regierung muss eine Balance finden zwischen gesundheitspolitisch notwendigen Maßnahmen und wirtschaftspolitischer Vernunft auf der anderen Seite." Soll meinen: "Es muss der Gesundheit nützen. Neue Maßnahmen, die ja in der Luft liegen, sollen das Virus treffen, nicht die Menschen und Betriebe. Es geht um Millionen Arbeitsplätze – die Wirtschaft in Österreich ist in diesem Krisenjahr ohnehin schon arg gebeutelt", sagt Mahrer.

"Vernunftgeleitete Debatte führen"

Er rechnet damit, dass sich die Regierung nun intensiv mit den Sozialpartnern beraten wird. "Das ist eine gute österreichische Gepflogenheit. Alles andere wäre eigenartig." Hüftschüsse seien jetzt "das allerschlechteste", betont Harald Mahrer. "Man muss jetzt eine vernunftgeleitete Debatte führen und auf die Experten hören."

Wenn die Zahlen exponentiell ansteigen, müsse man mit neuen Maßnahmen reagieren: "Es ist aber Aufgabe der Regierung, hier mit Augenmaß vorzugehen, das ist schwierig, aber dafür hat sie ja gute Experten. Riesen-Lockdowns würde jedenfalls niemand verstehen."

Im Falle neuer Maßnahmen müsse "selbstverständlich" sein, "dass Betriebe schnell und unbürokratisch entschädigt werden", betont Mahrer: "Es ist keine Frage ob, sondern wie." Für die Veranstaltungs-Branche etwa müsse der angekündigte Schutzschirm endlich auf den Tisch.

1/65
Gehe zur Galerie
    <strong>22.12.2024: Einwegpfand kommt – das wird ab Jänner neu bei Spar</strong>. Um Verwirrung zu vermeiden, setzt Spar ab Jänner auf speziell ausgebildete Pfandberater. <a data-li-document-ref="120078758" href="https://www.heute.at/s/einwegpfand-kommt-das-wird-ab-jaenner-neu-bei-spar-120078758">170 Getränkeartikel mussten überarbeitet werden.</a>
    22.12.2024: Einwegpfand kommt – das wird ab Jänner neu bei Spar. Um Verwirrung zu vermeiden, setzt Spar ab Jänner auf speziell ausgebildete Pfandberater. 170 Getränkeartikel mussten überarbeitet werden.
    SPAR/ Peakmedia Dominik Zwerger