Burgenland

Doskozil erklärt, wann die "Stopptaste" gedrückt wird

Landeschef Hans Peter Doskozil (SPÖ) äußert sich zum Lockdown-Ende im Burgenland und sagt, dass man auch "Perspektiven geben müsse".

André Wilding
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Burgenlands Landeshauptmann Hans Peter Doskozil.
Burgenlands Landeshauptmann Hans Peter Doskozil.
Screenshot/ ORF

Das Bundesland Burgenland wird den bis 18. April geltenden "harten" Lockdown nicht verlängern und stattdessen wieder Öffnungsschritte setzen. Das hat Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (SPÖ) am Mittwoch offiziell mitgeteilt. Ab Montag, 19. April, öffnet damit wieder der Handel und auch die Schulen wechseln wieder in den Präsenzunterricht.

Im ORF "Burgenland heute"-Interview erklärte der Landeschef Mittwochabend, dass es intensive Diskussionen mit Experten gegeben hätte und auch die KRAGES (Burgenländische Krankenanstalten) sowie das Krankenhaus der Barmherzigen Brüder in den Gesprächen einbezogen worden seien. "Wir haben aber vor zwei Wochen angekündigt und gesagt, dass wir die Menschen ins Boot holen wollen", so Doskozil.

Und weiter: "Die Bevölkerung muss Verantwortung tragen und man sieht bei der Inzidenzentwicklung, dass die Menschen diese Verantwortung auch tragen. Wenn man weiß, und das zeigen auch die vergangenen Monate und die gesamte Entwicklung der Pandemie, dass sich diese Rückentwicklung der Inzidenz dann weiterentwickelt bei den Normalbettenbelegungen, die jetzt auch schon zurückgehen und der nächste ganz logische Schritt ist eine Entlastung der Intensivbetten", erklärt der Landeshauptmann in "Burgenland heute".

"Wenn es nicht gelingt, dann Stopptaste drücken"

Dies mit Kalkulierung, "natürlich wissenschaftlich basiert und von Experten untermauert, gehen wir diesen Schritt." Doskozil ist davon überzeugt, dass man den Menschen "eine Perspektive geben muss". Eines sei aber dennoch klar: Die Bevölkerung müsse laut dem 50-Jährigen mitmachen. Die Menschen müssten testen und erst wenn dieser Schritt gelingt, dann "können wir über weitere Schritte diskutieren", so Der Landeschef weiter. Man müsse aber auch klar sagen: "Wenn es nicht gelingt, dann muss man auch die Stopptaste drücken."

Wie "Heute" berichtete, sollen Neusiedl und Parndorf Modellregionen mit massivem Testen und "wissenschaftlicher Begleitung" werden. Doch was erwartet sich Doskozil für Erkenntnisse? "Durch diese intensiven Testungen und der Aufnahme des Schulbetriebes sowie die Öffnung des Handels sehen wir schon in dieser Größenordnung relativ rasch eine Entwicklung, um auch rasch reagieren zu können", erklärt der Landeshautpmann im "Burgenland heute"-Interview.

Es nütze laut Doskozil nichts, wenn die Inzidenz steige, man sei dort "am Puls der Entwicklung" und dann gebe es auch wieder "entsprechende Reaktionen". Und: "Wir können uns was wünschen in der Politik und auch Rahmenbedingungen schaffen, aber so wie in dieser Situation gelingt eine schrittweise Öffnung nur, wenn die Bevölkerung mitmacht." Doskozil ersucht die Bevölkerung daher: "Gehen Sie diesen Schritt mit, es wird sich auszahlen. Und im Mai werden wir dann die nächsten Schritte setzen können."

"Bin ein positiv eingestellter Mensch"

Angesprochen darauf, wann die Stopptaste im Burgenland wieder gedrückt werden müsste, erklärte der 50-Jährige: "Jetzt wird die Stopptaste nicht gedrückt, sonst hätten wir am Montag diese Öffnungsschritte nicht gemacht. Das ist ein ständiger Prozess, eine Entwicklung." Und die Experten würden die burgenländische Regierung auch regelmäßig beraten. "Ich will jetzt aber kein negatives Bild malen."

Es gehe laut Doskozil nun darum, "positiv in die Zukunft zu blicken" und diese Schritte auch positiv zu betrachten. "Ich bin ein positiv eingestellter Mensch und ich hoffe, dass uns da sehr viele folgen, dann brauchen wir über die Stopptaste nicht diskutieren, sondern in zwei/drei Wochen darüber diskutieren, wann es die erste Gastro-Öffnung gibt."

"Es gibt klare Vorgaben des Bundes"

Auf die Frage, wie man verhindern möchte, dass Wiener oder Niederösterreicher (Anm. In den beiden Bundesländern gilt der Lockdown bis 2. Mai) nach Parndorf fahren, um Einkaufen zu gehen, sagte Doskozil im ORF "Burgenland heute"-Interview: "Es ist nicht alles bis 2. Mai zu, das betrifft den Handel. Aber die Schulen sperren bereits eine Woche früher auf, es gibt also auch hier eine differenzierte Vorgehensweise. Was den Handel betrifft, aus dem Bereich Wien und Niederösterreich, gibt es klare Vorgaben des Bundes."

Denn: "Es gibt eine Ausgangsbeschränkung und es gibt Gründe, die angeführt sind, wann hier das möglich ist oder nicht möglich ist. Jedenfalls, und das muss man klar sagen, der Besuch des Outlet-Center für Wiener und Niederösterreicher wird in diesem Kontext, solange Niederösterreich und Wien zu ist, nicht möglich sein."

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