Wien

Hanke überrascht: Wien Energie hat Millionen-Gutschrift

Bis Dienstag seien doch keine zwei Milliarden Euro fällig, so Hanke in mehreren Interviews. Stattdessen habe die Wien Energie eine Gustchrift.

Leo Stempfl
Wiens Finanzstadtrat Peter Hanke absolvierte am Montag eine Interview-Marathon. Letzter Termin: Die ZiB2.
Wiens Finanzstadtrat Peter Hanke absolvierte am Montag eine Interview-Marathon. Letzter Termin: Die ZiB2.
ORF 2

Recht ruhig wurde es um die Wiener Stadtpolitiker unmittelbar nach dem Bekanntwerden der finanziellen Notlage der Wien Energie. Die Oppositionsparteien schäumten, forderten teilweise gar Rücktritte. Davon, wie prekär die Lage wirklich ist (bis zu zehn Milliarden Euro würden dringend vom Bund benötigt werden), erfuhr man erst aus den Medien.

Während die Wien Energie selbst schon früh mit Statements vorpreschte, in denen man die "beste Bonität" unterstrich, äußerte sich Wiens Bürgermeister Michael Ludwig etwa bisher noch überhaupt nicht. Rund 24 Stunden nach den ersten Berichten machte sich dann aber Finanzstadtrat Peter Hanke, der auch für die Stadtwerke zuständig ist, auf zu einem Interview-Marathon.

Absoluteste Zurückweisung

So erklärte er in "Wien heute" gleich einleitend: "Es sind verrückte Märkte, mit denen wir es zu tun haben." Diese Preis-Explosion vom Freitag war ein Ereignis, so etwas habe es in den letzten 50 Jahren noch nie gegeben. Die letzten Wochen waren sehr herausfordernd, doch diese Preisentwicklung "hätte man nicht vorhersehen können". Vorwürfe der Spekulation weist er "auf das absoluteste zurück."

"Morgen muss kein Geld hinterlegt werden", überrascht Hanke dann wenig später im "Puls24"-Interview. Wie er soeben erfahren habe, gibt es sogar eine Gutschrift über mehrere hundert Millionen Euro.

Finale bei Armin Wolf

In der "ZiB2" bei Armin Wolf ging es dann ebenfalls heiß her. Der ORF-Anchor ging noch davon aus, dass bis 12 Uhr zwei Milliarden Euro aufgetrieben werden müssen. Doch Peter Hanke antwortete darauf nur, dass die Versorgungssicherheit so oder so sichergestellt sei und er guter Dinge ist.

"Herr Stadtrat, das stimmt doch so nicht", muss Wolf dann reingrätschen, als es um Ungereimtheiten bei den Forderungen ging. Hanke führt daraufhin aus, dass man jene zwei Milliarden Euro nur deswegen gefordert habe, weil man von weiteren Preissteigerungen ausgegangen ist.

Gutschrift statt Ultimatum

"Wir wissen heute, dass wir einen positiven Saldo haben werden, der in der Größenordnung zwischen 400 und 700 Millionen Euro liegen wird." So verrückt sei dieser Markt – an einem Tag müsse man spontan zwei Milliarden Euro aufstellen, am nächsten gibt es plötzlich eine Gutschrift. Genau deswegen brauche es einen Sicherungsschirm. Was man unterm Strich brauche sei Spielraum.

Wie schon Parteichefin Pamela Rendi-Wagner wurde auch er darauf angesprochen, dass schon im Juli die Stadt Wien der Wien Energie mit Milliarden Euro ausgeholfen hat. Doch die Öffentlichkeit erfuhr davon nichts. Das zeige nur, dass man aktiv sei und handele. Genau dazu seien diese Kompetenzen da, verteidigt sich der Stadtrat.

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