Eingriff in die Privatsphäre

Handyverbot: Schüler tricksen, Lehrer können nichts tun

Lehrer sind mit ihrem Latein am Ende: Trotz Verbot bleiben die Handys oft heimliche Begleiter. Kontrollieren dürfen die Pädagogen das aber kaum.
Lea Strauch
12.02.2025, 05:00

Mobbing, Schummeln, Gewalt: Die Pädagogen kämpfen mit den Problemen, die das Handy in die Schule bringt. Wenig überraschend für viele waren deswegen die Ergebnisse einer aktuellen Umfrage: Drei von vier Lehrern sprechen sich für ein generelles Handyverbot aus.

In diversen Bundesländern wird das schon heiß diskutiert, befindet sich teilweise sogar schon auf der Zielgeraden. Zum Beispiel in der Steiermark: Schon der ehemalige VP-Bildungslandesrat Werner Amon ließ ein landesweites Handyverbot prüfen. Die neue Landesregierung diskutiert derzeit die Details.

Vor allem junge Lehrer für Verbot

"Alle waren sich einig, dass ein Verbot gut wäre", berichtet die Pädagogin aus ihrem Kollegium. Spannend: Vor allem die jungen Lehrer seien eher dafür. Die Vermutung der Pädagogin: Sie seien sich eher der Risiken von Smartphones bewusst, "weil sie zum Teil selbst schon damit aufgewachsen sind".

An der Mittelschule gibt es übrigens schon jetzt strenge Vorgaben: Die Handys müssen im Spind bleiben und dürfen nicht in die Klasse mitgenommen werden. Das Problem: Viele Regeln sind zur Zeit schwer durchsetzbar.

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Keine Kontrolle als Selbstschutz

Ob ein Schüler das Handy trotz Verbot im Unterricht dabei hat, sei kaum überprüfbar, "weil wir nicht in die Rucksäcke schauen dürfen". Und selbst wenn – individuell wird an der Schule sowieso nicht mehr kontrolliert. Ein Selbstschutz, erklärt die Lehrerin.

Bittet der Pädagoge den Schüler darum, das Handy abzugeben, könnte es nämlich zu prekären Situationen kommen: "Wenn es einen Sprung im Display hat, kann man nicht wirklich nachweisen, dass es nicht in der Obhut des Lehrers passiert ist." Dann könne der Pädagoge beschuldigt werden.

Schwierige Suche nach Lösungen

Eine perfekte Lösung zu finden, fällt auch der Mittelschul-Lehrerin schwer: "Die ideale Lösung wäre zu sagen: Schultaschen raus, ich will schauen, ob alle Handys im Spind sind. Aber das funktioniert halt nicht." Das wäre ein Eingriff in die Privatsphäre.

"Oder, dass Eltern das Smartphone gar nicht erst mitgeben", so ein weiterer Vorschlag. Andererseits könne die Pädagogin auch nachvollziehen, dass Eltern ihre Kinder gerne erreichen möchten.

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