Oberösterreich

Stromsparen – erste Schule verbietet Handy aufladen

Ob das die Schülerinnen und Schüler freut? Wegen der massiv gestiegenen Stromkosten untersagt eine Linzer Schule das Laden von Handys.

Tobias Prietzel
Ladeverbot für Handys – erste Schule in Oberösterreich macht ernst. (Symbolfoto)
Ladeverbot für Handys – erste Schule in Oberösterreich macht ernst. (Symbolfoto)
Getty Images/iStockphoto

"Bei einer Prüfung hat man festgestellt, dass das Aufladen enorme Kosten verursacht. Wir haben deshalb beschlossen, es zu verbieten", erläutert die Direktorin der HBLA Lentia, Regina Reiter, gegenüber der "Kronen Zeitung" die drastische Maßnahme.

"Heute" wollte wissen, wie das Verbot bei den Jugendlichen ankommt. "Die Schüler haben das ohne Murren zur Kenntnis genommen", berichtet Reiter. Sie betont gleichzeitig: Notebooks und Tablets, die im Unterricht verwendet werden, dürfen freilich weiterhin aufgeladen werden.

"Jeder Beitrag zum Energiesparen ist wichtig." Direktorin Regina Reiter über die ungewöhnliche Maßnahme

Die Stromreduktion durch das Ladeverbot falle zwar nicht extrem ins Gewicht, räumt die Direktorin ein. Aber: "Jeder Beitrag zum Energiesparen ist wichtig." Man sorge damit auch für eine entsprechende Bewusstseinsbildung, so Reiter.

"Heute" hat nachgerechnet, was die Linzer Sparefrohs leisten: Bei einem aktuell geschätzten Kilowattstunden-Preis von etwa 40 Cent, kommt man pro Jugendlichem und Handy auf zirka 1 Euro pro Jahr. An die 460 Teenager besuchen die HBLA für Mode und Produktmanagement – hochgerechnet liegt die angenommene Ersparnis also bei knapp 500 Euro.

Teurer Strom bereitet der Direktorin des Stiftsgymnasiums Wilhering, Christine Simbrunner, ebenfalls Sorgen. "Wir werden auch gemeinsam mit den Schülern überlegen, wie wir Strom sparen können."

Kaum Schulgeld-Erhöhungen

Eine Möglichkeit, die drastische Kostenerhöhung zumindest teilweise zu kompensieren, ist die Erhöhung des Schulgeldes. Viele Bildungseinrichtungen scheuen aber davor zurück.

Simbrunner etwa sagt, dass man "den Eltern im Wort bleiben" wolle. Der pro Jahr zehnmal zu zahlende Beitrag werde heuer von 97 auf 99 Euro erhöht. Die steigenden Energiekosten seien da noch nicht eingerechnet, so die Direktorin.

Um die Eltern finanziell nicht zu belasten, will das Wilheringer Gymnasium genau auf den Stromverbrauch achten. So soll etwa das Thema Energiesparen in den Unterricht einfließen.

Schulbonus zur Entlastung

Um teuerungsgebeutelten Eltern unter die Arme zu greifen, hat die Arbeiterkammer Oberösterreich den Schulbonus ins Leben gerufen: Für Kinder in Vor-, Volks- und Sonderschulen gibt es 100 Euro. Voraussetzung ist, dass mindestens ein Elternteil AK-Mitglied ist.

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