Handy gestohlen? So machst du Diebe richtig sauer

In jeder Lebenslage und selbst am Klo (ja, 35 Prozent der Österreicher nutzen es auch dort!) – ohne Handy geht bei uns nichts mehr. Deshalb ist’s ein Drama, wenn das Smartphone gestohlen wird und Diebe Zugriff auf gefühlt unser ganzes Leben erhalten und zusätzlich womöglich noch das Bankkonto leerräumen.

Nach einer umfangreichen Testphase stopft Google nun auch dieses Datenschlupfloch mit einer Funktion namens "Diebstahlschutz". Das Feature ist im Betriebssystem Android 15 standardmäßig enthalten, steht aber über System-Updates auch Besitzern von Smartphones ab Android 10 zur Verfügung. Einzige Voraussetzung: Der "Diebstahlschutz" muss in den Einstellungen (in der Regel unter dem Punkt "Google-Dienste") gezielt aktivierte werden.

Drei Dinge, die Diebe ärgern werden

1. Ebene – die "Diebstahl-Displaysperre": Das Schutzsystem soll dank Sensordaten und künstlicher Intelligenz erkennen, wenn jemandem ruckartig das Handy entrissen wird und (womöglich) ein Dieb damit wegläuft bzw. wegfährt. Wird ein solcher Fall festgestellt bzw. vermutet, macht das Handy dicht und sperrt das Display und damit den Zugriff auf die Daten.

2. Ebene – die "Offline-Gerätesperre": Die bietet laut Google Schutz für den Fall, dass "ein Dieb versucht, euer Gerät offline zu nehmen, um Daten zu extrahieren oder eine Fernlöschung über die Android-Funktion 'Mein Gerät finden' zu vermeiden". Auch eine Ortung wäre so nicht mehr möglich. Und das passiert, wenn man den Punkt aktiviert: Geht das entsperrte Smartphone unerwartet und für etwas länger offline, wird das Display automatisch gesperrt. Der Zugriff ist dann nur noch mit der Geräte-PIN des tatsächlichen Eigentümers möglich.

3. Ebene – "Sperren per Fernzugriff": Geht das Android-Gerät verloren oder wird gestohlen, lässt es sich per Fernsperre schnell sichern. "Selbst wenn ihr die Anmeldeinformationen für euer Google-Konto im Moment des Diebstahls nicht parat habt, könnt ihr euer Smartphone über jedes Gerät unter Android.com/lock sperren", schreibt Google. Dazu brauche es nur eine "verifizierte Telefonnummer" – wobei diese Verifizierung bei der Aktivierung des Features erfolgt. Und, so Google: "Die Fernsperre sichert euer Gerät, während ihr über die Android-Funktion 'Mein Gerät finden' wieder Zugriff darauf erhaltet – mit der ihr euer Gerät sichern, orten oder aus der Ferne löschen könnt".

Die neuen Sicherheitsfunktionen werden ab sofort schrittweise weltweit eingeführt und sollen, so Google, rund 90 Prozent der aktiven Android-Geräte abdecken.

Weitere Sicherheitsfunktionen in Android 15

Mit Android 15 führt Google zudem weitere Schutzmaßnahmen ein. So kann das Handy künftig nur noch dann auf Werkseinstellungen zurückgesetzt werden, wenn die Person die Google-Konto-Anmeldeinformationen des Besitzers kennt. Für Diebe wird das Smartphone damit wertlos weil so gut wie unverkäuflich.

Zusätzlich macht das Handy bei mehreren fehlgeschlagenen Anmeldeversuchen dicht, weil das ein Hinweis auf Diebstahl sein könnte. Und – Änderungen an vertraulichen Einstellungen wie "Mein Gerät finden" erfordern die PIN, das Passwort, Fingerabdruck oder Gesichtsscan.

Google arbeitet an "Identity Check"

Später im Jahr möchte Google sein Android-System noch um einen Identitäts-Check erweitern. Wird diese zusätzliche Schutzebene aktiviert, kann auf sensible Google-Konto- und Geräteeinstellungen nur noch per Fingerabdruck bzw. Gesichtserkennung zugegriffen werden. Das gilt etwa für die Änderung der Geräte-PIN, der Deaktivierung des Diebstahlschutzes oder den Zugriff auf Passkeys von einem nicht als vertrauenswürdig eingestuften Standort.