Wirtschaft

Handels-Experte warnt jetzt vor Ventilator-Engpässen

Gas, Strom – und sogar Schnitzel. Die Teuerungen machen sich überall bemerkbar, Engpässe werden befürchtet. Nun droht sogar eine Ventilator-Knappheit.

Nicolas Kubrak
Mag. Harald Gutschi ist Geschäftsführer der UNITO-Gruppe und Vizepräsident des Österreichischen Handelsverbandes.
Mag. Harald Gutschi ist Geschäftsführer der UNITO-Gruppe und Vizepräsident des Österreichischen Handelsverbandes.
UNITO/Simon Möstl

Die angespannte Lage am Rohstoffmarkt sorgt dafür, dass die Preise für Strom, Gas oder Sprit in die Höhe schießen und der durchschnittliche Österreicher immer tiefer ins Börserl greifen muss. Als wäre es nicht schon schlimm genug, steht man im Land vor neuen Herausforderungen: Immer mehr Engpässe verschiedenster Güter werden befürchtet – etwa beim Diesel. Laut Harald Gutschi, UNITO-Geschäftsführer und Vizepräsident des Österreichischen Handelsverbandes, dürften sich die Engpässe ausbreiten.

Gutschi warnt vor Ventilator-Engpässen

Im "Heute"-Interview erklärt der Handels-Experte, dass sehr vieles von Chinas Null-Covid-Strategie abhänge. Aus China seien aktuell Produkte unterwegs, die zeitliche Verzögerungen hätten, weil es dort im Mai und Juni Lockdowns gab. "Weicht China von seiner Null-Covid-Strategie ab, wird sich dieser Aspekt der Lieferverzögerungen und Engpässe auf jeden Fall normalisieren", so Gutschi.

Doch aktuell hält das Reich der Mitte nach wie vor an der Null-Covid-Strategie fest, daher seien laut Gutschi eben Engpässe beobachtbar. Welche Produkte sind dabei am meisten betroffen? Der Handelsverband-Vize behauptet, dass alles, was wegen der aktuellen Hitze dringend gebraucht werde, eng sei. "Engpässe treten vor allem bei Klimaanlagen, Lüftungen und Ventilatoren auf", so Gutschi. Der UNITO-Geschäftsführer weiter: "Andererseits sieht man sie aber auch schon bei Heizgeräten zum Anstecken – vorausschauend auf den durch die Energiekrise schwierigen kommenden Herbst und Winter." Auch bei gewissen Markenartikeln seien Engpässe beobachtbar.

Große Nachfrage bei Bademode und Ballkleidern

Auch im Textilbereich steige die Nachfrage stark – im Vorjahr war sie um fünf bis sogar zehn Prozent geringer. Gutschi: "Die Österreicher fahren wieder auf Urlaub: Bademode und alles, was man fürs Verreisen braucht, boomt." Auch bei Anlassmode verzeichnet man höhere Verkaufszahlen, hier sei das Umsatzwachstum im Vergleich zu 2021 um 100 Prozent gestiegen, unterstreicht der Handelsexperte. "Sogar Ballkleider sind schon stark nachgefragt. Die Menschen wollen wieder feiern und alles nachholen, was in den vergangenen zweieinhalb Jahren nicht oder nur eingeschränkt möglich war. Das sehen wir an unseren Umsatzzahlen. Was wir aber auch sehen: Alles, was das eigene Zuhause schöner macht, und seit Ausbruch der Coronapandemie geboomt hat, ist rückläufig", stellt Gutschi fest.

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