"Sechs Wochen früher..."

Hamilton-Hammer zu spät – kein F1-Star zu Mercedes?

Lewis Hamilton hat schon jetzt für den Formel-1-Hammer des Jahres gesorgt, wechselt zu Ferrari. Das Timing könnte für Mercedes zum Problem werden. 

Sport Heute
Hamilton-Hammer zu spät – kein F1-Star zu Mercedes?
Mercedes-Teamchef Toto Wolff
Imago Images

Es war der 1. Februar und nicht der 1. April, dachten sich viele, als die übereinstimmenden Medienberichte über den Wechsel des Siebenfach-Weltmeisters von Mercedes zu Ferrari bekannt wurden. Einige Stunden später war der Fahrer-Coup des Jahres bereits offiziell. Hamilton, aktuell 39 Jahre alt, wird den "Silberpfeilen" am Jahresende 2024 den Rücken kehren, unterschreibt bei Ferrari, wird ab 2025 den roten Rennoverall tragen und sich damit einen Kindheitstraum erfüllen, wie der Brite erzählte. 

Es sei eine der schwierigsten Entscheidungen seiner Karriere gewesen, erklärte Hamilton kurz nach dem Bekanntwerden des spektakulären Wechsels, schließlich holte Hamilton in den dominanten Mercedes-Jahren ab 2014 sechs seiner sieben WM-Titel in Silber. Nun will es der Brite noch einmal in Rot wissen.

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    Schlechtes Hamilton-Timing

    Und das, obwohl Hamilton erst im August 2023 einen Zweijahresvertrag bei Mercedes unterschrieb, samt einer Ausstiegsklausel für beide Seiten nach der ersten Saison, die es dem Briten nun ermöglicht, den Rennstall vorzeitig zu verlassen. Mittlerweile sickerte durch, dass Hamilton ursprünglich um drei Jahre verlängern wollte, Mercedes bloß eine Saison anbot, die zwei Jahre waren dann ein Kompromiss, der auch Mercedes entgegenkam. Schließlich waren ursprünglich mehrere Top-Piloten auf dem Markt. Doch keiner von ihnen wird für Mercedes fahren. 

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      Screenshot Netflix

      Das liegt am Zeitpunkt der Hamilton-Bekanntgabe. Teamchef Toto Wolff enthüllte, dass Hamilton ihn am 31. Jänner beim Frühstück über seinen Wechselwunsch informierte, tags darauf sorgte die Meldung dann weltweit für Schlagzeilen. Seither ist Mercedes auf der Suche nach Alternativen: Fernando Alonso, Alexander Albon, dessen Vertrag eigentlich noch bis 2025 läuft, Carlos Sainz, der für Hamilton Platz machen muss, Esteban Ocon, der nach wie vor Verbindungen zu Mercedes hat, sowie Top-Talent Andrea Kimi Antonelli werden ins Spiel gebracht.

      Kein Leclerc, kein Norris

      Nicht allerdings zwei Top-Fahrer, die nur ein paar Wochen zuvor am Markt gewesen wären. Hamiltons künftiger Ferrari-Teamkollege Charles Leclerc erhielt erst am 25. Jänner 2024 ein neues Arbeitspapier, mit Option bis 2029. Einen Tag darauf (26. Jänner) wurde die Verlängerung von Lando Norris bei McLaren bekannt. Leclerc und Norris wären bei einer früheren Hamilton-Entscheidung hochkarätige Ersatzkandidaten gewesen. Spekulationen, dass Ferrari den Hamilton-Deal gezielt erst nach der Leclerc-Verlängerung öffentlich machte, halten sich hartnäckig. Dazu passt, dass der Monegasse italienischen Berichten zufolge nichts vom Sensationswechsel wusste, nun "schockiert und enttäuscht" sei. 

      "Ende 2024 wären ein paar Fahrer verfügbar geworden, von denen einige erst vor ein paar Wochen unterschrieben haben. Sechs Wochen früher, und es hätte noch mehr Möglichkeiten für uns gegeben.", wird Wolff bei "Motorsport-Total.com" zitiert. Mit Top-Talent Oscar Piastri konnte McLaren erst im September 2023, also nach der Unterschrift für zwei Jahre, verlängern. Auch der Australier wäre ein denkbarer Hamilton-Erbe gewesen. 

      Hamiltons Abgang soll jedenfalls von Mercedes-Seite nicht vorhersehbar gewesen sein. Noch vor Weihnachten habe sich der Brite angriffslustig gezeigt. Ende Jänner war dann alles anders. Für Mercedes kam dies aber zu spät, um einen hochkarätigen Ersatz zu verpflichten.

      red
      Akt.
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