Student, Barfrau, Therapeutin

Hamas-Boss Sinwar hielt Israelis als lebende Schilde

Hamas-Boss Sinwar missbrauchte israelische Geiseln monatelang als menschliche Schutzschilde in seinem Terror-Tunnel. Zu essen gab es fast nichts.

Newsdesk Heute
Hamas-Boss Sinwar hielt Israelis als lebende Schilde
Hamas-Boss Sinwar missbrauchte sechs israelische Geiseln monatelang als menschliche Schutzschilde in seinem Terror-Tunnel.
"Heute"-Montage, Material: APA-Picturedesk

Bei einer Patrouille im Gazastreifen hat das israelische Militär vergangenen Mittwoch Hamas-Boss Yahya Sinwar getötet, "Heute" berichtete. Das Regiment des 62-Jährigen endete nur durch einen Zufall: Seit Jahren versteckte sich der Terrorboss erfolgreich – vor seinem Tod war er nur mit zwei Begleitern in Tal al-Sultan, einem Stadtteil von Rafah, unterwegs. Die Einheiten wussten nach israelischen Angaben gar nicht, wen sie vor sich hatten.

Nach dem Massaker am 7. Oktober, bei dem die Hamas nach israelischen Angaben 1.200 Menschen tötete und über 250 Menschen verschleppte, hieß es, Yahya Sinwar verstecke sich mit mehreren Geiseln in den endlosen Hamas-Tunneln unter dem Gazastreifen.

Israelische Soldaten entdeckten Sinwars Gesicht in den Trümmern eines Hauses, in dem sie Terroristen töteten
Israelische Soldaten entdeckten Sinwars Gesicht in den Trümmern eines Hauses, in dem sie Terroristen töteten
Foto: Israel Defense Forces (IDF)

Menschliche Schutzschilde bekamen monatelang nur Energie-Riegel

Nach der Tötung kommen immer mehr erschütternde und abstoßende Details zu "Israels Staatsfeind Nr. 1" ans Licht. So veröffentlichte die israelischen Streitkräfte IDF am Montag ein Video aus Sinwars Geheimbunker unter dem Gazastreifen. In Sinwars Tresor, befand sich stapelweise Bargeld – laut Angaben der IDF Millionen US-Dollar und israelischen Schekeln und. Sinwars Witwe Samar Abu Zamar (44) trägt auf den Überwachungskamera-Videos Gerüchten zufolge eine 30.000-Euro-Handtasche der Luxusmarke Hèrmes am Arm.

Besonders perfide: Laut Recherchen des israelischen Fernsehsenders "Channel 12" nutzte Sinwar tatsächlich mehrere Geiseln als menschliche Schutzschilde. Monatelang sollen sechs Israelis Sinwar in seinem Terror-Tunnel protegiert haben. Zu essen bekamen sie laut "Bild" nur Energie-Riegel, magerten teilweise auf 36 Kilo ab!

Dem Bericht handelt es sich um Hersh Goldberg-Polin (†23), Alexander Lobanov (†32), Almog Sarusi (†27), Ori Danino (†25), Carmel Gat (†40) und Eden Jeruschalmi (†24), die am 7. Oktober auf dem Musikfestival Supernova entführt worden sein sollen. Ende August fand Israels Armee die Leichen der sechs in einem Tunnel unter Rafah: Alle waren per Kopfschuss getötet worden.

Sinwar-Schutzschilde auf Musikfestival entführt

Nun gibt es Informationen zu den Schutzschilden aus Sinwars Terror-Tunnel: Einer ist der US-Israeli Hersh Goldberg-Polin (23). Er war am Morgen des 7. Oktober zum Nova-Festival gereist und erlebte dort den Hamas-Überfall.

In einem Tunnel unterhalb von Rafah fand die IDF Ende August sechs Geiseln, die Hamas-Boss Sinwar als menschliche Schutzschilde missbraucht haben soll.
In einem Tunnel unterhalb von Rafah fand die IDF Ende August sechs Geiseln, die Hamas-Boss Sinwar als menschliche Schutzschilde missbraucht haben soll.
- / AFP / picturedesk.com

Seine Eltern, in den USA geborene Israelis, hatten nach der Entführung durch die Hamas vehement für die Freilassung der Geiseln gekämpft. Sie trafen sich mehrmals mit US-Präsident Joe Biden, hatten ein Treffen mit Papst Franziskus und sprachen vor den Vereinten Nationen. Zuletzt traten sie am Parteitag der Demokraten an die Öffentlichkeit.

Auch Eden Yerushalmi (24) wurde am Nova-Festival entführt. Die junge Israelin arbeite als Barfrau, die sich zur Pilates-Instruktorin weiterbildete. Während dem Überfall rief sie ihre Schwester Shani an und ließ sie in der Leitung, bis die Terroristen sie aus den Dornbüschen zerrten, wo sie sich versteckt.

Die Therapeutin Carmel Gat (40) aus Tel Aviv war aus einem Kibbuz in Be'eri entführt worden, wo ihre Eltern leben. Befreite Geiseln berichten, sie habe ihnen in Gefangenschaft Meditations- und Yoga-Übungen beigebracht. Auch Gats Bruder Alon, dessen Frau Yarden und ihre Tochter Geffen wurden entführt, konnten aber später fliehen.

Auch Alexander Lubnow (32) war einer von 4.000 Menschen auf dem Nova-Festival in Israel. Der Barmanager und Festival-Barchef aus Ashkelon hat mit seiner Frau ein zweijähriges Kind – während er in Gefangenschaft war, wurde er erneut Vater. Almog Sarusi (27) aus Ra'anana war mit seiner Freundin am Nova-Festival, als die Hamas angriff. Diese wurde schwer verletzt und starb in den Armen ihres Freundes Almog Sarusi

Die zweitjüngste von Geisel in den Händen des Hamas -Terrorchefs war Ori Danino (25). Der Mann aus Jerusalem wollte vor seiner Entführung ein Studium der Elektrotechnik beginnen. Am 7. Oktober wurde Ori auf dem Rückweg vom Nova-Festival entführt, als er anderen bei der Flucht helfen wollte. Daniko ist außerdem Soldat und bekleidete im Militär den Rang eines Master Sergeants.

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    <strong>21.12.2014: Magdeburg-Terrorist war bekannter Anti-Islam-Aktivist.</strong> Der mutmaßliche Täter des Anschlags von Magdeburg erhob schwere Vorwürfe gegen Deutschland und unterstützte Frauen, <a data-li-document-ref="120079782" href="https://www.heute.at/s/magdeburg-terrorist-war-bekannter-anti-islam-aktivist-120079782">die aus Saudi-Arabien flüchteten.</a>
    21.12.2014: Magdeburg-Terrorist war bekannter Anti-Islam-Aktivist. Der mutmaßliche Täter des Anschlags von Magdeburg erhob schwere Vorwürfe gegen Deutschland und unterstützte Frauen, die aus Saudi-Arabien flüchteten.
    REUTERS

    Auf den Punkt gebracht

    • Bei einer Patrouille im Gazastreifen hat das israelische Militär den Hamas-Boss Yahya Sinwar getötet, der sich seit Jahren erfolgreich versteckt hatte
    • Nach seinem Tod kamen erschütternde Details ans Licht: Sinwar hielt sechs israelische Geiseln monatelang als menschliche Schutzschilde in einem Tunnel gefangen, wo sie nur Energie-Riegel zu essen bekamen und schließlich per Kopfschuss getötet wurden
    red
    Akt.