Krieg im Nahen Osten

"Werden ihn finden und töten" – Hamas-Chef umzingelt

Der israelische Verteidigungsminister Yoav Gallant hat angekündigt, den Chef der Terrorgruppe Hamas im Gazastreifen aufzuspüren und zu töten.

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"Werden ihn finden und töten" – Hamas-Chef umzingelt
Die israelische Armee konzentriert sich bei ihren Angriffen auf die Hamas darauf, deren militärische und politische Führung bis hin zum Hamas-Chef im Gazastreifen, Yahya Sinwar, "auszuschalten".
MAHMUD HAMS / AFP / picturedesk.com

Am Dienstagabend verkündete Israels Verteidigungminister Yoav Gallant: "Hamas-Chef Yahya Sinwar versteckt sich in einem Bunker und ist isoliert. Er hat keinen Kontakt zu seinen Verbündeten." Bereits vergangenen Samstag sagte Gallant, Israel werde den Chef der radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas aufspüren. "Wir werden Sinwar finden und eliminieren." Sinwar gilt als einer der Drahtzieher des Großangriffs auf Israel am 7. Oktober. Der 61-Jährige ist seit 2017 der politische Anführer der im Gazastreifen herrschenden Hamas.

"Wenn die Bewohner des Gazastreifens vor uns dort ankommen, wird das den Krieg verkürzen", sagte Gallant dem Bericht zufolge weiter. Israels Truppen griffen Terrorziele in der Stadt Gaza sowohl vom Süden als auch vom Norden her an und seien in städtische Gebiete vorgedrungen, hieß es. Bereits am Dienstagabend verkündete Israel, dass ihre Truppen "im Herzen von Gaza-Stadt" angekommen sind. Die Stadt sei "der größte je errichtete Terroristen-Stützpunkt der Welt", so Gallant weiter.

Das ist Hamas-Chef Sinwar

Yahya Sinwar wurde 1962 in einem Flüchtlingslager in Khan Yunis geboren. Er besuchte die Islamische Universität Gaza, wo er einen Bachelor-Abschluss in Arabistik erwarb. Während seines Studiums wurde Sinwar 1982 zum ersten Mal verhaftet. Im Gefängnis schloss er Freundschaft mit palästinensischen Aktivisten und beschloss, sich der palästinensischen Sache zu widmen.

985 gründete Sinwar die Sicherheitsabteilung der Hamas, deren Aufgabe es war, "Sittlichkeitsverbrecher" zu bestrafen und Palästinenser zu töten, die der Kollaboration mit Israel verdächtigt wurden. Seine angebliche Begeisterung für die Hinrichtung von Kollaborateuren führte dazu, dass israelische Vernehmungsbeamte ihn als "den Schlächter von Khan Younis" bezeichneten. 1988 wurde Sinwar erneut verhaftet und wegen versuchten Mordes und schwerer Körperverletzung durch Sabotage zu viermal lebenslänglicher Haft in einem israelischen Gefängnis verurteilt.

Sinwar kommt bei Gefangenenaustausch frei

Während seiner Haft wurde Sinwars Leben gerettet, als er sich einer Gehirnoperation unterzog, bei der Berichten zufolge ein Tumor entfernt wurde. Sinwar wurde 2011 freigelassen – als einer von insgesamt 1000 palästinensischen Gefangenen, die gegen einen einzigen israelischen Soldaten, Gilad Shalit, ausgetauscht wurden, der 2006 gefangen genommen und fünf Jahre lang von der Hamas im Gazastreifen als Geisel gehalten wurde.

Sinwar wird für die Inhaftierung, Folterung und Ermordung eines Hamas-Befehlshabers, Mahmoud Ishtiwi, verantwortlich gemacht, der zunächst wegen Veruntreuung im Jahr 2015 inhaftiert war. Später, nach seiner Ermordung, wurde Ishtiwi beschuldigt, "moralische Verbrechen" begangen zu haben. Israelischen Quellen zufolge ist Sinwar ein "erbitterter Feind" Ägyptens und befürwortet die Zusammenarbeit mit Mitgliedern des Islamischen Staates, die in der Wüste Sinai gegen die ägyptische Armee kämpfen. Außerdem befürwortet er engere Beziehungen zum Iran.

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    Das israelische Militär fliegt nun fast täglich Vergeltungsschläge auf den Gazastreifen.
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