Aufruf zur "Eskalation"
Hamas bekennt sich zu Terror-Anschlag in Jerusalem
Bei einem Angriff an einer Bushaltestelle in Jerusalem erschossen zwei Brüder mehrere Menschen. Nun bekennt sich die Hamas zu dem Anschlag.
Nach Angaben der Polizei stiegen gegen 7.40 Uhr zwei bewaffnete Palästinenser in der Weizman-Straße am Haupteingang der Hauptstadt aus einem Fahrzeug und eröffneten das Feuer auf die vollkommen überraschten Menschen an einer Bushaltestelle.
Drei Tote und sechs Verletzte
Zwei sich nicht im Dienst befindliche Soldaten und ein bewaffneter Zivilist, die sich in der Nähe aufhielten, erwiderten das Feuer und töteten die beiden Terroristen. Zuvor hatten diese drei Menschen tödlich und sechs weitere teils schwer verletzt. Wenige Stunden später bekannte sich die Hamas zu dem Anschlag. Sie rief in einer Erklärung zur "Eskalation" auf.
"Die Bushaltestelle war sehr voll, weshalb so viele Menschen verwundet wurden", sagte Zaki Heller, Sprecher des israelischen Rettungsdienstes Maged David Adom, dem Armeeradio. Vor einem Jahr war an derselben Bushaltestelle eine Bombe explodiert. Ein 16-Jähriger wurde damals getötet, 18 Menschen wurden verletzt.
Täter waren Hamas-Mitglieder
Bei den Angreifern handelte es sich um die Brüder Murad Namr (38) und Ibrahim Namr (30) aus dem Ostjerusalemer Stadtteil Sur Baher, wie die "Times of Israel" berichtet. Nach Angaben des Inlandsgeheimdienstes Shin Bet waren die beiden Hamas-Mitglieder und zuvor wegen terroristischer Aktivitäten inhaftiert gewesen: Murad wurde zwischen 2010 und 2020 wegen der Planung von Terroranschlägen auf Anweisung von Terrorelementen im Gazastreifen inhaftiert, Ibrahim wurde 2014 wegen nicht genannter terroristischer Aktivitäten hinter Gitter gesteckt.
Die Terroristen waren mit einem M16-Sturmgewehr und einer Handfeuerwaffe bewaffnet. Bei der Durchsuchung des Fahrzeugs fand die Polizei große Mengen an Munition. Die Polizei suchte das umliegende Gebiet ab, um weitere Angreifer auszuschließen.
Das sind die Opfer
Der Rettungsdienst Magen David Adom erklärte, dass Sanitäter eine 24-jährige Frau am Tatort für tot erklärt und acht weitere Personen in Spitäler in Jerusalem gebracht hätten. Auch ein älterer Mann und eine Frau, die vor Ort schwer verwundet wurden, wurden später in einem Krankenhaus in Jerusalem für tot erklärt.
Bei der jungen Frau, die am Tatort getötet wurde, handelt es sich um Livia Dickman (24). Die zweite getötete Frau wurde als Hannah Ifergan identifiziert, die in ihren 60ern ist. Das männliche Opfer ist der rabbinische Richter Elimelech Wasserman (73) aus Aschdod. Zwei der überlebenden Opfer des Anschlags sind laut den Behörden in kritischem Zustand, drei wurden mittelschwer und eine Person leicht verletzt.