"Kann das nicht mehr hören"
Hamann schießt gegen "Jammerei" von Bayerns Tuchel
Am Wochenende nach dem 3:1-Sieg der Bayern gegen Mainz war Didi Hamann wieder in Topform. Der Sky-Experte schoss gegen Thomas Tuchel.
Der ehemalige deutsche Nationalspieler Didi Hamann ist bekannt dafür, dass er sich kein Blatt vor den Mund nimmt. Bereits am Samstag lieferte sich der 50-Jährige eine hitzige Diskussion mit Alex Feuerherdt, dem Kommunikationsleiter der DFB Schiri GmbH. Der Grund: ein klares Foul und die unterschiedliche Auslegung der Situation.
Einen Tag später war der Ex-Bayern-Spieler wieder in Topform. In der Sendung "Sky90" ging es um seinen Ex-Klub und um Trainer Thomas Tuchel. Die Münchner liegen nach acht Spieltagen hinter Bayer Leverkusen und Stuttgart nur auf dem dritten Platz.
Das ist es aber nicht, was Hamann auf die Palme brachte. Den 50-Jährigen nerven die Aussagen vom Trainer der Bayern. Tuchel regt sich in letzter Zeit immer wieder über die fehlende Tiefe im Kader des Rekordmeisters aus.
"Das setzt sich ja irgendwann in den Köpfen der Spieler fest. Die sitzen da, die hören das jetzt auch oder die lesen das morgen: 'Der ist angeschlagen und der und eigentlich ist der Kader zu klein und eigentlich geht das gar nicht'. Das setzt sich alles im Unterbewusstsein fest. Das geht in den Kopf der Spieler und das wird ihnen irgendwann auf die Füße fallen", sagte der TV-Experte.
"Diese ewige Jammerei geht mir auf die Nerven"
Hamann hat zu der Situation seines Ex-Vereins eine klare Meinung: "Ich kann das nicht mehr hören. Der wird gut bezahlt, der ist bei einem der besten Vereine. Natürlich könnten sie ein oder zwei Spieler mehr haben, nur jetzt haben sie noch acht oder neun Spiele bis zur Winterpause, also das werden sie schon durchbekommen. Dann musst du schauen, was passiert. Aber diese ewige Jammerei, ich kann das wirklich nicht mehr hören, weil das natürlich auch für den Verein und die Mannschaft nicht gut ist. Ich würde das nicht gerne hören wollen, wenn ich Spieler bin. Du musst die Spieler stark machen, die stark reden."
Auf die Frage des Moderators, ob sich Tuchel nicht zu Recht aufregt, sagt der 59-fache deutsche Nationalspieler: "Ja, aber dann darf er es nicht sagen. Es ist so, wie es ist und er war ja in diesem Transfergremium dabei im Sommer."
Nach der Entlassung von Sportvorstand Hasan Salihamidzic wurde beim Verein ein neues Gremium für das Sommer-Transferfenster gegründet. In diesem Gremium saß auch Thomas Tuchel. "Das ist ja genau das, was der Uli Hoeneß unter der Woche gesagt hat. Das ist ja genau der Grund. Jetzt sagt er es wieder und im Sommer hatte ich das Gefühl, wenn ein Spieler kommt, dann war’s er und wenn einer nicht kommt, dann waren es die anderen. Er war in dem Transfergremium dabei wie alle anderen. Und er hat sich nicht entscheiden können, wen er haben wollte", meinte Hamann in der Sendung.
Der Rekordmeister ist in dieser Saison noch ohne Niederlage. Auch wenn die Münchner nur Dritter in der deutschen Bundesliga sind, halten sie in der Champions League bei zwei Siegen aus den ersten zwei Spielen, führen die Gruppe A an. Es sind nur noch neun Partien bis zur Winterpause, dann können die Bayern wieder auf dem Transfermarkt zuschlagen, den Kader für das Frühjahr vergrößern.