Wien

Halva, Tahini, Safran: Hier gibt's orientalisches Eis!

Stracciatella sucht man hier vergeblich: Im "Eisbazar" am Brunnenmarkt steht der Orient im Fokus. Chef Farhud Farassati setzt auf Granatapfel und Co.

Yvonne Mresch
In seinem "Eisbazar" am Yppenplatz bietet Farhud Farassati (30) orientalische Eisspezialitäten an – von Halva bis Tahini.
In seinem "Eisbazar" am Yppenplatz bietet Farhud Farassati (30) orientalische Eisspezialitäten an – von Halva bis Tahini.
Helmut Graf

"Dass ich Eis mache, war nie der Plan", lacht Farhud Farassati. Der Grazer mit persischen Wurzeln saß nach seinem Sprachstudium mit Freunden in einem orientalischen Lokal, als ihm die Idee kam: "Mir fiel auf, dass es noch kein orientalisches Eis gibt." Der 30-jährige machte einen Kurs in Italien und fing zu experimentieren an – zunächst mit einer Eismaschine in den eigenen vier Wänden, später in einer Manufaktur, von der aus er sein Eis an Gastronomen verkaufte.

Kardamom, Safran und Feige

Im April eröffnete er den "Eisbazar", der Standort dafür war rasch gefunden: "Ich habe gesagt, wenn dann nur am Brunnenmarkt. Der wird auch als 'Orient ums Eck' bezeichnet und hier passt es einfach am Besten." Jeder Kulturkreis habe sein eigenes Eis, ob arabisch, türkisch oder eben persisch, erklärt Farassati. Letzteres stellt Farassati in den Mittelpunkt. An seinem Stand am Yppenplatz (Brunnengasse 72) serviert er Sorten wie Tahini, Safran mit Pistazie und Rose, Sesam mit Kardamom, Joghurt Feige, dunkle Schokolade mit Halva Topping, Kokos Kardamom oder Fruchtsorten wie Granatapfel, Mango Lassi, Birne Zimt oder Honigmelone Minze.

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    <em>"Heute"</em>-Praktikantin Anna testet die orientalischen Eiskreationen...
    "Heute"-Praktikantin Anna testet die orientalischen Eiskreationen...
    Helmut Graf

    Kugel um 2,50 Euro

    Wer das Eis kombinieren möchte, kann ein "Baklava-Special" (4 Euro) bestellen. Dieses besteht aus einer Sorte der Wahl, einem Baklava und einem Cookie. Für die Produkte muss man etwas tiefer in die Tasche greifen: Die reguläre Kugel kostet 2,50 Euro, zwei Kugeln gibt es für 4,50 Euro. "Aufgrund der Teuerung ist es schwierig. Unser Wareneinsatz ist hoch, weil wir auf Qualität achten", erklärt der Chef. "Hinzu kommen Stromkosten, Lagerkosten und vor allem die Kühlung. Wir geben das zum Teil weiter, aber nicht zur Gänze."

    Von der jüngsten Kritik am Brunnenmarkt habe Farassati übrigens nicht viel mitbekommen: "Ich habe das Video von Karl Mahrer gesehen, kann seine Bedenken aber nicht teilen. Vielleicht ist der Markt im Angebot etwas eintönig, aber das ist eine natürliche Entwicklung und spiegelt die letzte Migrationswelle wieder. Die Nachbarn hier verstehen sich aber alle gut", sagt er.

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