Oberösterreich

Halloween-Krawalle – erneut Ausschreitungen in Linz

Linz kommt nicht zur Ruhe: Nach den Randalen der Halloween-Nacht ist es erneut zu Ausschreitungen gekommen. Jetzt gibt es harte Konsequenzen.

Tobias Prietzel
Nach den Randalen finden jetzt ein Gipfel in Wien und ein Landessicherheitsrat statt.
Nach den Randalen finden jetzt ein Gipfel in Wien und ein Landessicherheitsrat statt.
fotokerschi.at

Der Tatort war derselbe, die Ereignisse ähnlich wild: Wie bereits berichtet, spielten sich am Dienstagabend wieder wüste Szenen in der Landeshauptstadt ab.

Kurz vor 16 Uhr gingen bei der Polizei mehrere Notrufe ein: Augenzeugen berichteten von neuerlichen Ausschreitungen am Taubenmarkt. Dutzende Polizei-Streifen rückten aus.

Wieder Böller geworfen

Ihnen bot sich das gleiche Bild wie am Vortag: Jugendliche warfen wieder Böller auf Passanten und flüchteten schließlich.

Die Beamten konnten viele von ihnen fassen. Bei insgesamt 53 Personen wurde die Identität festgestellt, fünf wurden weggewiesen. Die Polizisten stellten drei Organmandate aus und erstatteten vier Anzeigen nach dem Pyrotechnik-Gesetz.

Erst nach mehr als vier Stunden konnte der Einsatz beendet werden.

An den ursprünglichen Halloween-Krawallen waren an die 200 Personen, größtenteils mit Migrationshintergrund, beteiligt. Sie warfen Feuerwerkskörper, Steine und Flaschen. Sowohl Passanten als auch Polizisten wurden attackiert.

Bei der Straßenschlacht – sie war von langer Hand per TikTok geplant, der Netflix-Film "Athena" diente als Vorbild – spielten sich chaotische Szenen ab. Aus Sicherheitsgründen musste die Oberleitung der Straßenbahn ausgeschaltet werden. Mehrere Züge fielen aus.

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    Rund 200 junge Männer attackierten Passanten und warfen Böller.
    Rund 200 junge Männer attackierten Passanten und warfen Böller.
    FOTOKERSCHI.AT / KERSCHBAUMMAYR

    Sicherheitsgipfel und Landessicherheitsrat

    Unterdessen wurden Details zum bereits angekündigten Sicherheitsgipfel bekannt: Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) hat die Polizei beauftragt, den Gipfel abzuhalten. Er ist für Freitag in Linz geplant. An dem Treffen werden Bürgermeister Klaus Luger (SPÖ) sowie Landespolizeidirektor Andreas Pilsl und Stadtpolizeikommandant Karl Pogutter teilnehmen.

    Luger verlangt, dass auch externe Fachleute hinzugezogen werden. "Diese sollten etwa Gewalt-Experten aus nicht-polizeilicher Sicht sein", sagt der Bürgermeister. Auch er werde selbstverständlich an dem Gipfel teilnehmen, obwohl er über keinerlei Kompetenzen in Sicherheitsfragen verfüge.

    "Schwachstelle in der Verfassung"

    Luger macht auf "eine Schwachstelle in der Verfassung" aufmerksam: Im Gegensatz zu anderen Gemeinden sei die Landeshauptstadt nicht einmal die Bezirksverwaltung Sicherheitsbehörde erster Instanz. "So ist Linz noch abhängiger von Entscheidungen Dritter."

    "Ich bin gerne bereit, die Verantwortung zu übernehmen und Sicherheitskompetenzen durch den Magistrat wahrnehmen zu lassen." Der Linzer Bürgermeister Klaus Luger (SPÖ)

    Der Bürgermeister drängt auf eine Gesetzesänderung: Er sei "gerne bereit, die Verantwortung zu übernehmen und Sicherheitskompetenzen durch den Magistrat wahrnehmen zu lassen".

    Der Gipfel ist nicht die einzige politische Konsequenz des folgenschweren Zwischenfalls: "Heute" hat erfahren, dass am Freitag der Landessicherheitsrat tagt, um die Lage zu erörtern und mögliche Schritte daraus abzuleiten.

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