FP-Sommer im Talk
Halal-Essen in Schulen: "Nicht wir müssen uns anpassen"
Michael Sommer (FPÖ) ist der jüngste Abgeordnete im NÖ-Landtag. Im großen "Heute"-Interview spricht er über Wahlergebnis, Klimabonus und Integration.
Seit er 16 ist, ist Michael Sommer (FP) politisch aktiv, mit 19 hat er sich mit einem Unternehmen selbstständig gemacht, nun ist der 28-Jährige der jüngste Abgeordnete im niederösterreichischen Landtag: "Ich kenne also das Gefühl, immer der Jüngste zu sein", schmunzelt er. Michael Sommer sprach im großen "Heute"-Interview über:
FPÖ-Wahlerfolg
"Die Themen, die wir angesprochen haben und bei denen wir glaubwürdig sind, sind auch den Jungen wichtig – Migration, Teuerung. Die SPÖ war mit sich selbst beschäftigt, die ÖVP ist auf Schlingerkurs und die Politik der Grünen ist schlicht nicht mehrheitsfähig."
Video: Der komplette Sommer-Talk
Kickl kicken für Regierungsbeteiligung
"Ganz klares Nein. Herbert Kickl ist der Grund, warum wir das Ergebnis mit knapp 29 Prozent erzielt haben – übrigens das beste Ergebnis in der Geschichte. Wir diktieren der ÖVP ja auch nicht ihr Personal, dasselbe erwarten wir uns vice versa auch."
Koalitionspoker auf Bundesebene
"Das Votum der Österreicher ist eindeutig. Wir haben mit 1,4 Millionen Stimmen die Wahl klar gewonnen. Was der Bundespräsident jetzt – entgegen aller Usancen und seiner eigenen Herangehensweise 2017 und 2019 – macht, ist eine Vernebelungstaktik. Die Menschen wollen einen Kurswechsel."
Schwarz-Rot-Neos
"Demokratisch ist es zu akzeptieren, wenn diese Koalition gebildet wird. Sie hat eine Mandatsmehrheit im Parlament. Man kann sie ohne weiteres als Koalition der Verlierer bezeichnen – die Wähler haben ÖVP und SPÖ abgestraft."
Klimabonus
"Aus unserer Sicht: komplette Abschaffung! Wir haben das Konstrukt – samt Öffnung für Asylanten – immer abgelehnt. Das ist doch klassische Umverteilung: Ich nehme es dir aus der linken Tasche und gebe dir ein bisschen was in die rechte, der Rest versiegt in der Verwaltung. Das wird das Klima nicht retten."
Klimabonus für Asylwerber
"Das war der Voll-Holler dieser Maßnahme. Da sieht man, dass hier Gesetze gemacht wurden, die nicht durchdacht sind, dem Standort schaden und an die völlig falschen Personengruppen ausbezahlt werden. Das bringt noch mehr Magnet-Wirkung mit sich, um wieder Asylwerber ins Land zu holen. Das wollen wir dezidiert nicht!"
CO2-Steuer
"Abschaffen. Auch die Mineralölsteuer ist ja in Wahrheit nichts anderes. Durch Frau Gewessler wurden hier in Krisenzeiten die Menschen, die arbeiten und pendeln müssen, unnötig noch weiter belastet. Man hat auch am Wahlergebnis gesehen, dass die Menschen nicht mit einer Schikane-Politik weiter belastet werden wollen. Sie wünschen sich jetzt vielmehr fünf gute Jahre für Österreich!"
„Leonore Gewessler läuft mit Scheuklappen durch die Welt und sieht nur das E-Auto.“
Verbrennerverbot
"Lehnen wir ab. Wir haben das 'freiheitlich' ja schon im Parteinamen. Das schließt Technologieoffenheit mit ein. Davon bin ich als gelernter Software-Entwickler, der nach der HTL nun in der Finanzbranche tätig ist, ein großer Fan. Hier braucht es Anreize wie Forschungsprämien, damit verschiedene Lösungen – etwa mit Wasserstoff – entwickelt werden können."
Leonore Gewessler
"Norbert Hofer hat als Infrastruktur-Minister etwa bei Wasserstoff Pionierarbeit geleistet. Leider wurde das Ressort dann mit Leonore Gewessler umbesetzt. Sie läuft mit Scheuklappen durch die Welt und sieht nur noch das E-Auto. Dabei haben wir weder die Infrastruktur hinsichtlich Ladekapazitäten noch die benötigten Strommengen."
Lobautunnel bauen
"Definitiv. Jeder, der pendeln muss, weiß: permanent Stau, permanent Frustration – so kann es nicht weitergehen."
Wirtschaftspolitische Notwendigkeiten
"Bürokratie-Abbau, Lohnnebenkosten senken, um den Angestellten auch ein entsprechendes Gehalt bezahlen zu können. Es kann nicht sein, dass ich als Unternehmer am Ende des Weges 3.690 Euro brutto bezahle, wenn eine Angestellte bei mir 2.000 Euro netto verdient."
Blaue Handschrift in NÖ
"Etwa durch Gender-Verbot, Abschaffung der ORF-Haushaltsabgabe, Ausbau im Bahnbereich oder Einführung der Sachleistungskarte. Wir Freiheitliche wollen die riesige Magnetwirkung, die Österreich und vor allem Wien durch die extrem hohen Sozialleistungen für Asylwerber hat, abstellen."
„Es muss auf Bundesebene ein Verbot des politischen Islam kommen.“
Radikaler politischer Islam
"Es muss auf Bundesebene ein Verbot des politischen Islam kommen. Es ist eine riesige Gefahr für unsere Demokratie, wenn Zuwanderer die Scharia, den Gottesstaat, über unseren westlichen demokratischen Rechtsstaat stellen."
„Integration ist eine Bringschuld. Wenn ich in ein Land komme, muss ich mich anpassen.“
Verbotsgesetz erweitern
"Es braucht das Verbotsgesetz, um entschieden gegen islamistische Prediger vorzugehen, die großteils im Ausland ausgebildet werden und wo wir gar nicht wissen, was sie dann genau predigen – ohne ein Zugriffsrecht zu haben. Es ist eine große Gefahr, dass immer mehr junge Leute radikalisiert werden."
Integration
"Ist eine Bringschuld desjenigen, der zu uns kommt. Wenn ich in ein Land komme, muss ich mich anpassen und kann nicht meine Kultur überall hin bringen. Daher hat es auch nichts an Schulen verloren, dass der Kochunterricht nur noch Richtung halal geht. Wir verlangen ja auch nicht von jedem, dass er jetzt nur noch Schnitzel isst. Nein, Zuwanderer müssen sich an uns anpassen. Nicht wir uns ihrem Weltbild."
Kreuz in Klassenzimmern
"Wir sind ein christliches Land. Das Kreuz in Klassenzimmern hat Tradition und soll bleiben."
Straffällige Asylwerber abschieben
"Natürlich. Asyl ist Schutz auf Zeit. Wenn jemand aufgrund seiner persönlichen Verfolgung zu uns kommt und dann Straftaten begeht, ist der Schutz verwirkt – das bedeutet: One-Way-Ticket in die Heimat!"
Die Bilder des Tages
Auf den Punkt gebracht
- Michael Sommer, der jüngste Abgeordnete im niederösterreichischen Landtag, spricht im Interview über den Wahlerfolg der FPÖ, die Notwendigkeit eines Kurswechsels in der Bundespolitik und seine Ablehnung von Maßnahmen wie dem Klimabonus und der CO₂-Steuer
- Er betont, dass Integration eine Holschuld sei und Zuwanderer sich an die österreichische Kultur anpassen müssten, anstatt umgekehrt