Kritik an Partei

"Hätte ihr gutgetan" – Ex-Grüner packt zu Schilling aus

Ex-Grünen-EU-Abgeordneter Johannes Voggenhuber packt im ORF zur Causa Schilling aus: Sie sei ein Talent, aber "zu jung" – Kritik erntet seine Partei.

Newsdesk Heute
"Hätte ihr gutgetan" – Ex-Grüner packt zu Schilling aus
"Eine zu junge Kandidatin" hätten die Grünen ins Rennen geschickt: Johannes Voggenhuber im ORF.
Screenshot ORF

In der Causa um massenhafte Vorwürfe gegen die Grünen-EU-Spitzenkandidatin Lena Schilling schaltet sich nun auch Johannes Voggenhuber ein. Der Ex-EU-Abgeordnete der Grünen attestierte der Kandidatin in der ORF-Sendung "Bei Budgen" des Moderators Patrick Budgen am Samstag, dass Schilling zwar "großes politisches Talent" habe, aber "zu jung" für den verantwortungsvollen Posten im EU-Parlament sei. Es brauche "eine gewisse Lebenserfahrung" für "gewisse Dinge", so Voggenhuber. Gemeint: Krisen, Krieg und andere große Fragen.

Heftige Kritik in der Causa bekommen von Voggenhuber aber die Grünen selbst ab – die Partei habe Schilling weder ausreichend vorbereitet, noch die Kommunikation auf eine solche Krise vorbereitet. "Das Notwendige zu lernen, hätte man ihr schon zumuten können und hätte ihr gutgetan", so Voggenhuber, die Kommunikation der Partei sei "unangemessen" und wenn man eine junge Kandidatin aufstelle, "hat man die Aufgabe, eine solche Krise anders zu managen".

"Verhaltensweisen, auf die man nicht gerade stolz sein kann"

Verbal den Hut zog der Ex-EU-Abgeordnete aber vor Schillings Entscheidung, sich nicht von ihrem Posten als EU-Spitzenkandidatin zurückzuziehen: "Weil die Vorwürfe nicht ausreichen." Bitterer Nachsatz: "Auch wenn sie Verhaltensweisen zutage fördern, auf die man nicht gerade stolz sein kann." In Schutz nahm Voggenhuber Schilling wiederum nach den Krisen-Pressekonferenzen der Parteispitze – die Auftritte sowohl von Grünen-Chef Werner Kogler als auch von Klubobfrai Sigrid Maurer hätten der Neo-Politikerin geschadet.

Skandal-Schilling: "Ich bin als Mensch sehr in Ordnung"

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    Die grüne EU-Spitzenkandidatin Lena Schilling hat sich in einem "Krone"-Interview zu den schwerwiegenden Vorwürfen geäußert – und Klartext gesprochen.
    Die grüne EU-Spitzenkandidatin Lena Schilling hat sich in einem "Krone"-Interview zu den schwerwiegenden Vorwürfen geäußert – und Klartext gesprochen.
    TOBIAS STEINMAURER / APA / picturedesk.com

    "Inakzeptabel" sei wiederum, dass die grüne Generalsekretärin Olga Voglauer bei den Vorwürfen gegen Schilling von "Silberstein-Methoden" gesprochen habe – sie musste die Aussagen später nach massiver Kritik zurückziehen. Am Mittwoch veröffentlichten ATV und Puls 24 übrigens eine Umfrage zur Nationalratswahl, die die Ökopartei nur mehr bei 8 % sieht. Das wäre ein Minus von 6 % gegenüber 2019. In derselben Umfrage (Peter Hajek für ATV/Puls 24, 1.200 Befragte, maximale Schwankungsbreite ±2,8 %) wurde auch die EU-Wahl abgefragt. Mit 10 % würden die Grünen gegenüber der Europa-Wahl 2019 immerhin 4,1 % verlieren.

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    Auf den Punkt gebracht

    • Der ehemalige Grünen-EU-Abgeordnete Johannes Voggenhuber kritisiert die Partei für ihre unzureichende Vorbereitung und Kommunikation in der Causa um die Grünen-EU-Spitzenkandidatin Schilling
    • Er lobt ihr politisches Talent, hält sie aber für zu jung für den verantwortungsvollen Posten im EU-Parlament
    • Voggenhuber kritisiert auch die Parteispitze für ihre unangemessene Kommunikation und das Management der Krise
    • Trotzdem zieht er den Hut davor, dass Schilling sich nicht zurückgezogen hat, und verteidigt sie gegen Angriffe der Parteispitze
    red
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