Niederösterreich
Häftling nach Mäci-Besuch nun gratis zu Grab chauffiert
Ein Häftling aus Göllersdorf (NÖ) durfte das Grab seiner Eltern besuchen. "Wieder auf Staatskosten, einen Burger bekam er ja schon", so eine Beamtin.
Kopfschütteln bei einigen Beamten der Justizanstalt Göllersdorf (Bezirk Hollabrunn): Ein Häftling Mitte 30, der im Maßnahmenvollzug sitzt, wurde gestern im „Häfen-Shuttle“ zum Grab seiner Eltern nach Oberösterreich geführt.
Pfleger und 2 Beamte dabei
Dort wollte sich der Langzeitinsasse „entschuldigen und mit seinen Eltern Frieden schließen“. Bei der Ausführung waren stets zwei Justizwachebeamte und ein Diplomkrankenpfleger dabei.
Nur: Der Ausflug soll als „Überstellungsfahrt“ in die Justizanstalt Asten (OÖ) getarnt worden sein. Eine hohe Beamtin dazu fassungslos: „Bei der Fahrt nach Asten wurde dann ein Abstecher zum Grab gemacht. Es wurden angeblich Depositen und Bekleidung gebracht bzw. geholt. Der betreuende Pfleger und verantwortliche Oberstleutnant hielten den Friedhofsbesuch für eine gute Idee.“
Bereits 2017 hatten derselbe Gefangene und Offizier für Schlagzeilen gesorgt: Der randalierende Insasse forderte einen Burger, wurde schließlich vom Oberstleutnant samt Begleitung zum Mäci chauffiert. Dann wurde der gefesselte Tobende mit Fastfood gefüttert und besänftigt. „Mäci-und Friedhofsbesuch kostenfrei auf Staatskosten“, meint die Beamtin abschließend verdutzt.
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Das Justizministerium konnte bzw. wollte auf "Heute"-Nachfrage die Ausführung aus Datenschutzgründen nicht kommentieren.