Häfn-Ausbruch: "Da sieht man, wie gefährlich wir leben"

Am Montag ist ein junger Häftling, der sich wegen schwerer Körperverletzung in einer Sonderanstalt für zurechnungsfähige, geistig abnorme Rechtsbrecher befand, aus dem Gefängnis geflohen. Das Gebäude ist von einem Baugerüst umgeben, über dieses konnte der Mann entkommen. Die Bewohner des Grätzls fragen sich, wie das überhaupt passieren konnte.

"Der wird wieder eine Straftat begehen"

Maria (65), die gerade an der Justizanstalt vorbeispaziert, beunruhigt die Situation ein wenig. Sie befürchtet, dass der Straftäter, der nun auf freiem Fuß ist, wieder etwas anstellen könnte: "Ich denke, der wird das Weite suchen und wieder eine Straftat begehen. Keine Ahnung, warum der da eigentlich rausgekommen ist. Wie konnte das passieren?" fragt sie sich.

"Das sollte nicht vorkommen"

Elisabeth (68) fragt sich ebenfalls, wie der junge Mann an den Justizwache-Beamten vorbei gekommen ist: "Das sollte eigentlich nicht vorkommen, irgendwo scheint die Bewachung nicht ganz zu funktionieren." sagt sie zu uns. Auch Peter denkt, "dass die Justiz besser auf ihre Gefangenen achten müsste".

"Wir beteiligen uns an der Fangerei!"

Wir treffen 2 ältere Damen, die in der Gegend leben. Maria (78) und Erika (86) haben noch nichts von dem Vorfall gehört und glauben zuerst, dass es sich um einen Witz handelt. "Wir beteiligen uns an der Fangerei" sagt Maria. "Wen können wir fangen, haben wir schon wen?" antwortet Erika und lacht dabei.

Als wir die beiden aufklären, dass es sich tatsächlich um einen echten Gefängnisausbruch handelt, sagt Maria zu ihrer Freundin "Da sehen wir, wie gefährlich wir leben".

Erst vor drei Monaten ereignete sich ein ähnlicher Fall in der Justizanstalt Josefstadt. Damals spazierten gleich zwei inhaftierte Frauen in die Freiheit. Mittlerweile befinden sich beide wieder  in der Haftanstalt, "Heute" berichtete.