Wirtschaft
Hacker legen Australiens größte Brauerei lahm
Australien droht ein Bier-Engpass, nachdem Hacker die größte Brauerei des Landes mit Ransomware lahmgelegt haben.
Eine Cyberattacke hat die Bierproduktion in Australien torpediert. Unbekannte haben mit sogenannter Ransomware mehrere Standorte der größten Brauereikette des Landes, Lion Brewery, lahmgelegt. Der Produzent fürchtet, dass es jetzt zu Lieferengpässen kommt.
"Ein Angriff mit Ransomware hat unsere Computer getroffen. Als Reaktion darauf sind als Vorsichtsmaßnahme die wichtigsten Systeme heruntergefahren worden", erklärt der Konzern auf seiner Website.
Bei sogenannter Ransomware handelt es sich um Schadsoftware, die Dateien auf dem PC der Opfer komplett verschlüsselt, diese sozusagen als digitale Geisel nimmt, um ein Lösegeld (auf Englisch: ransom) zu erzwingen. Die Systeme werden durch einen solchen Angriff meist unbrauchbar und zeigen nur noch die Forderung der Angreifer an.
Brauereien sind offline
Von welcher Schadsoftware genau das Unternehmen getroffen wurde, ist nicht klar. "IT-Experten haben das ganze Wochenende den Vorfall analysiert. Man arbeite jetzt daran, die Systeme wieder ans Netz zu bringen", schreibt die Firma auf ihrer Website. Laut Lion sind mehrere Standorte in Australien und Neuseeland von der Cyberattacke betroffen.
Bisher gebe es keine Hinweise darauf, dass beim Vorfall Daten abhanden gekommen seien, so die Brauerei. Für den australischen Bierbrauer ist der Zeitpunkt ungünstig, da nun zahlreiche Gastronomiebetriebe nach dem Coronavirus-Lockdown wieder ihre Türen öffnen. Man befürchte deshalb, dass es jetzt zu Lieferengpässen kommen könnte, heißt es auf der Website von Lion.
Lion ist ein Tochterunternehmen des japanischen Brauerei-Giganten Kirin und laut eigenen Angaben die größte Brauerei in Australien. Die Firma mit Sitz in Sydney beschäftigt über 7.000 Mitarbeiter. Neben Bier stellt Lion auch diverse Milchprodukte wie Joghurt und Käse her.