Wien

Hacker kritisiert Ärzte: "Will jetzt Dienstplan sehen"

Am 30. Juni wird in der Klinik Ottakring gestreikt. Im Zuge dessen äußert sich nun Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) und fordert eine Auskunft.

Heute Redaktion
Im Zuge des angekündigten Streiks in der Klinik Ottakring kritisiert Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) die Nebenbeschäftigung von Ärzten. 
Im Zuge des angekündigten Streiks in der Klinik Ottakring kritisiert Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) die Nebenbeschäftigung von Ärzten. 
Denise Auer

Eine Stunde wird in der zentralen Notaufnahme der Klinik Ottrakring die Arbeit des ärztlichen Personals niedergelegt. Eine Rettungssperre wurde beantragt. Die Ärztekammer betonte ihre Unterstützung für den Streik. 

Hacker kritisiert Nebenbeschäftigungen der Ärzte

Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) bat am Dienstag im Gemeinderat die Verantwortlichen im Spital um Details. Er habe Zahlen zu den Nebenbeschäftigungen des ärztlichen Personals erhalten. Laut Hacker gäbe es eine "faktische Vollbesetzung" beim Pflegepersonal, auch beim administrativen Personal seien alle Stellen besetzt. 

Bei den Medizinern seien 88 Prozent der Stellen. Wie der Stadtrat allerdings kritisiert, seien von über 20 Dienstposten der Oberärzte nur sechs mit Vollzeit-Stellen besetzt, wie die "APA" berichtet.

Die Dienstplangestaltung werde so wohl "ein bissl komplizierter", so Hacker. Er sei grundsätzlich "vollkommen solidarisch" beim Kampf um bessere Arbeitsbedingungen. Warum der ärztliche Direktor allerdings so viele Nebenbeschäftigungen seiner Ärzte erlaubt, ist für ihn nicht nachvollziehbar. Das will er nun kontrollieren, kündigte sogar einen Blick auf die Dienstpläne an. 

Ärztekammer kritisiert Hackers Aussagen

Für Diskussionen sorgte unter anderem der Sprecher des Streikkomitees, Severin Ehrengruber. Er sei aktuell in einem nicht-städtischen Spital tätig und nicht in der Klinik Ottakring, wie Hacker kritisierte. Ehrengruber selbst erklärte gegenüber "Heute", dass er als Assistenzarzt in der Notaufnahme tätig war und derzeit in einem anderen Spital seine Ausbildung weiter absolviert. Ab November ist er aber wieder zurück in Ottakring.

Die Ärztekammer Wien kritisiert den Gesundheitsstadtrat unterdessen scharf. "Anstatt sich mit Dienstplänen zu befassen, sollte er sich endlich um seine eigentliche Aufgabe kümmern und zwar um die Rettung der Wiener Spitäler vor dem endgültigen Kollaps", so Eduardo Maldonado-González von der Wiener Ärztekammer. Der Stadtrat schulde dem ärztlichen Personal eine Entschuldigung, nachdem er so auf einzelne engagierte Ärzte einschieße, so Maldonado-González.

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