Noch immer bekommt Sanja G. (42) aus Wien-Floridsdorf Angst, wenn ihr Rollstuhlfahrer begegnen. Ursache dafür war eine Attacke am 11. November am Wiener Praterstern. "Ich war gerade mit meinem 2-jährigen Buben zum Kinderarzt unterwegs", erzählt sie. Plötzlich kam es zu einem Eklat mit einem Rollstuhlfahrer. "Er war hinter mir, ich machte ihm beim Einsteigen in den Lift Platz", so die Wienerin. "Plötzlich beschimpfte er mich als 'H*re', fuhr mir mit dem Rollstuhl in die Beine. "Dann blockierte er den Lift und ließ mich nicht hinein."
Am S-Bahn-Bahnsteig traf Sanja G. dann erneut auf den rabiaten Rollstuhlfahrer. "Er schlug mir mit dem Ellbogen ins Gesicht, beschädigte den Kinderwagen. Ich habe geschrien", so die Wienerin. Ein Fahrgast eilte der völlig geschockten Frau zu Hilfe, auch die Polizei war schnell vor Ort. "Ich war verletzt und war deshalb im Spital. Der Kinderwagen war kaputt, es ist ein Schaden von 500 Euro entstanden." Sanja G. zeigte den 42-Jährigen an. "Seither habe ich Angst vor Leuten im Rollstuhl", erzählt sie. Immer wieder plagen sie angeblich auch Panikattacken.
Auf den Kosten für den beschädigten Kinderwagen blieb die Wienerin bislang sitzen. "In dieser Sache wurde der Beschuldigte wegen des Verdachts der Körperverletzung, der Gefährdung der körperlichen Sicherheit und der Sachbeschädigung angezeigt", so eine Polizei-Sprecherin. "Der Beschuldigte zeigte sich in seiner Vernehmung zu den Tatvorwürfen geständig." Der Fall liegt nun bei der Staatsanwaltschaft Wien – dem Mann droht ein Prozess, die Unschuldsvermutung gilt.