Darunter Haus- und Hofagentur
Grüner Minister gab 1,6 Millionen € für Berater aus
Die SPÖ hat an Gesundheitsminister Rauch eine Anfrage zu dessen Ausgaben für externe Berater gestellt. Die Antwort: eine ganz schöne Summe.
Wie viel haben die einzelnen Ministerien für externe Beratungsleistungen ausgegeben? Das fragt die SPÖ routinemäßig jedes halbe Jahr. Jetzt ist die Antwort von Gesundheitsminister Rauch da. Die Zahlen können sich sehen lassen. So beliefen sich die Kosten alleine in der Zentralstelle des Ministeriums, also in Rauchs unmittelbarem Wirkungsbereich, auf 725.176,75 Euro.
90.000 Euro für nur einen Berater
Die Zahlen können sich sehen lassen. So beliefen sich die Kosten alleine in der Zentralstelle des Ministeriums, also in Rauchs unmittelbarem Wirkungsbereich, auf 725.176,75 Euro.
Besonders ins Auge fallen da gleich mehrere Posten: So erhält etwa Clemens-Martin Auer 90.000 Euro für Beratung bei den Finanzausgleichs-Verhandlungen. Auer war in der Pandemiezeit als Sonderbeauftragter für Gesundheit maßgeblich für die Beschaffung der Corona-Impfstoffe zuständig. Nach Meinungsverschiedenheiten mit dem damaligen Bundeskanzler Sebastian Kurz hat er diesen Posten aber verloren.
Grüne Haus- und Hof-Agentur fürstlich entlohnt
Ein weiteres "Highlight": Die Werbeagentur Jung von Matt Donau, Haus- und Hof-Agentur der Grünen, erhielt 96.828,67 Euro für die HPV-Impfkampagne und weitere 35.743 Euro im Zusammenhang mit dem Influenza-Impfprogramm des Ministeriums.
Christa Wirthumer-Hoche wiederum beriet das Ministerium zum EU-Rechtsrahmen für Arzneimittel. Sie ist Leiterin des Bereichs Medizinmarkt-Aufsicht an der österreichischen Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (Ages) und war von 2016 bis 2022 Vorsitzende des Verwaltungsrates der Europäischen Arzneimittelagentur. Ihre Expertise war Minister Rauch ebenfalls 90.000 Euro wert.
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Ebenfalls in der Liste erfasst: Das Vergabeverfahren "Wirksam Wachsen – Skalierung von Projekten gegen Kinder- und Jugendarmut". Laut Ministeriums-Homepage zielt es darauf ab, "nachweislich wirksame soziale Initiativen zur Bekämpfung der Kinder- und Jugendarmut auszuweiten, um das Wissen, die Fähigkeiten und/oder Lebenssituation der Zielgruppe zu verbessern". Eine Wiener Rechtsanwaltskanzlei erhielt für die Beratung mehr als 70.000 Euro.
Auch ausgegliederte Bereiche nutzten externe Expertise
Doch nicht nur die Zentralstelle, sondern auch Rauch unterstellte, ausgegliederte Rechtsträger nutzten externe Berater. Die SPÖ wollte hierzu wissen, welche Beratungsleistungen "vorrangig dem Ministerium selbst zu Gute kamen". Rauchs nennt sowohl die Ages als auch die Gesundheit Österreich GmbH (GÖG). Die Ages ließ sich die externe Expertise 270.680 Euro kosten, die GÖG gab sogar 598.521,73 Euro aus. Alle drei Positionen zusammen summieren sich auf satte 1,62 Millionen Euro.
Auf den Punkt gebracht
- Die SPÖ hat den Gesundheitsminister bezüglich seiner Ausgaben für externe Berater befragt und die Antwort zeigt, dass allein in der Zentralstelle des Ministeriums 725.176,75 Euro ausgegeben wurden
- Einige herausragende Posten umfassen 90.000 Euro für einen Berater bei den Finanzausgleichs-Verhandlungen und 96.828,67 Euro für eine Werbeagentur, die an einer Impfkampagne arbeitete
- Insgesamt gaben die Zentralstelle, die Ages und die GÖG zusammen satte 1,62 Millionen Euro für externe Beratung aus