Wien

Grüne wütend: "Wiener Wohnen lässt Bäume verdursten!"

In Gemeindebauten würden Jungbäume die Blätter hängen lassen, kritisieren die Wiener Grünen. Wiener Wohnen weist die Kritik von sich.

Yvonne Mresch
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Debatte um Jungbäume rund um die Wiener Gemeindebauten: Die Grünen üben Kritik an der Pflege, Wiener Wohnen will diese sogar erhöht haben.
Debatte um Jungbäume rund um die Wiener Gemeindebauten: Die Grünen üben Kritik an der Pflege, Wiener Wohnen will diese sogar erhöht haben.
Helmut Graf

Fahle Blätter, hängende Äste: Die Jungbäume beim Gemeindebau am Hietzinger Montecuccoliplatz bieten derzeit einen eher traurigen Anblick, klagen Umweltschützer. Und weit und breit kein rettendes Nass in Sicht. Schuld daran seien die "unzureichenden Baumschutzmaßnahmen" im Wiener Gemeindebau, kritisieren nun auch die Wiener Grünen.

Die Initiative Baumschutz soll Wiener Wohnen demnach mehrmals aufmerksam gemacht haben, dass Jungbäume vertrocknen, weil sie nicht ordnungsgemäß oder überhaupt nicht gegossen werden. Dieser Zustand bestehe bereits seit Jahren. Der Gemeindebau in Hietzing sei nur ein Fall von vielen in der Stadt.

Umweltsprecherin: "Klimapolitisch jenseitig und ökonomisch dumm"

In einer Antwort an die Initiative hätte Wiener Wohnen die "Wasser-Sparmaßnahmen" mit den Betriebskosten der Gemeindebaumieter begründet, heißt es in einer Aussendung der Grünen. Zudem entspreche der Aufwand, die Bewässerung zu erhöhen, nicht den Unternehmenszielen. Für die Grünen eine "skandalöse" Reaktion: "Es ist unfassbar, dass Wiener Wohnen einfach Jungbäume verdursten lässt. Das ist klimapolitisch jenseitig und ökonomisch dumm", ärgert sich Umweltsprecherin Huem Otero Garcia.

Die Vernachlässigung der Baumbewässerung führe dazu, dass regelmäßig neue Bäume gepflanzt werden müssen, was erneut Kosten verursache. "Das Abwälzen der Kosten und der Verantwortung für die Baumpflege auf die Mieter ist verantwortungslos", stellt Otero Garcia klar. 

Wiener Wohnen: "Pflege wurde sogar erweitert"

Stimmt so nicht, kontert Wiener Wohnen. Dort weist man die Vorwürfe von sich: Selbstverständlich lege man größten Wert auf die Erhaltung und Pflege der Grünanlagen und des Baumbestandes im Gemeindebau. Daran habe sich nichts geändert, im Gegenteil: In den vergangenen Jahren wurde die Pflege sogar erweitert.

"Alle 70.000 Bäume in kommunalen Wohnhausanlagen werden regelmäßig überprüft und notwendige Maßnahmen gesetzt", stellt ein Sprecher klar. "Ein besonderes Augenmerk gilt den Jungbäumen. Hier haben wir in der Vergangenheit auch für Verbesserungen gesorgt. Als weitere entscheidende Maßnahme wurden die Verpflichtungen der beauftragten Gartenbaubetriebe bei der Anwuchspflege erweitert (betrifft etwa die Verwendung von Gießsäcken), um sicherzustellen, dass alle Jungbäume in unseren Wohnhausanlagen ausreichend versorgt werden!"

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