Wien

Grüne Wirtschaft schafft 2.300 neue Arbeitsstellen

Die Wirtschaft hat einen sehr großen Einfluss auf Klima und Jobs. Was konkret die Wiener Wirtschaft will, steht nun im "Vienna Green Economy“.
Wien Heute
03.10.2023, 16:07

Wenn die Wirtschaft ein paar Schalter Richtung Klimaschutz umlegt, hat das eine großen Impact. Im neuen "Vienna Green Economy" Report werden nun solche Maßnahmen beleuchtet – was hat die Wiener Wirtschaft schon getan in Sachen Klimaschutz und welche Ideen gibt es noch. Die untersuchten Projekte im Bereich Energie, Mobilität, Kreislaufwirtschaft und Immobilien, die im Report zur Sprache kommen, leisten einen Beitrag von 200 Millionen Euro zum österreichischen Bruttoinlandsprodukt (BIP). Die Projekte "schaffen 2.300 neue Arbeitsplätze. Gleichzeitig werden 500.000 Tonnen CO2 pro Jahr eingespart. Zur Einordnung: In Wien werden rund 7,5 Millionen Tonnen CO2 emittiert", so die Wiener Wirtschaftskammer am Dienstag (3. Oktober).

Alle reden vom Energiesparen und davon, wie man Energie effizienter einsetzen kann. Der Trend geht weg von fossilen Brennstoffen hin zur Reduktion der Treibhausgase. Was die Wirtschaft in Wien konkret tut und welche Einsparungen erreicht werden, darum geht es im neuen "Vienna Green Economy". Wirtschaftskammerpräsident Walter Ruck sagte dazu: "Der Report unterstreicht die Vielfalt und Innovationskraft der Wiener Betriebe und dass die Wiener Wirtschaft bereits voll im Transformationsprozess in Richtung Klimaneutralität ist. Investitionen in moderne Infrastruktur und neue Technologien sind der richtige Weg dorthin und eine Win-win-Situation für die Menschen, den Standort, Klima und Umwelt. Mit der neuen Koordinationsstelle Nachhaltigkeit der WKW begleiten wir die Unternehmen auf diesem Weg."

Die ökologischen und volkswirtschaftlichen Effekte von Wiener Projekten

Wiens Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) und Wiens Wirtschaftskammer-Präsident Walter Ruck haben am Dienstag gemeinsam mit ARA-Vorstandssprecher Harald Hauke und Kelly´s Managing Director Operations Thomas Buck im Wiener Rathaus (Wien-City) den neuen Report vorgestellt. Nachlesen kann man darin Hintergründe zu aktuellen und geplanten kommunalen und privatwirtschaftlichen Projekten in Wien im Bereich Energie, Mobilität, Kreislaufwirtschaft und Immobilien.

Welche Effekte auf die Wirtschaft und welche Effekte auf die Umwelt beispielweise haben Projekte wie Geothermieausbau, besserer Modal-Split beim öffentlichen Verkehr, besser abgestimmte Paketlogistik, Erhöhung der Sammelquote bei Altstoffen, Wiederverwertung von Baumaterial oder klimagerechte Sanierungen. Wiens Bürgermeister Michael Ludwig: "Wien will als Klimamusterstadt nicht nur Vorbild für andere Metropolen sein, sondern weiterhin als internationaler Wirtschaftsstandort für Unternehmen attraktiv bleiben. Klimaschutz funktioniert nur dann, wenn alle zusammenarbeiten. Das Ziel Klimaneutralität bis 2040 kann nur gemeinsam und in einem Schulterschluss mit der Wiener Wirtschaft erreicht werden."

Energie, Mobilität, Logistik, Kreislaufwirtschaft, Immobilien

Der Plan der Wiener Wirtschaft für die nahe Zukunft lautet: "Ausstieg aus der fossilen Wärmeversorgung bis 2040 durch Ausbau und Nachverdichtung von Fernwärme, Integration von Speichertechnologien, nachhaltige Aufbringung durch Erneuerbare sowie Abwärme und Kühlung ermöglichen. Bis 2030 Deckung des Wiener Endenergieverbrauchs zur Hälfte und bis 2040 vollständig durch erneuerbare beziehungsweise dekarbonisierte Quellen." Auch Thomas Buck, Managing Director Operations Kelly versucht in seinem Unternehmen CO2 zu sparen. "Unsere Unternehmenslinie legt den Fokus auf Wertschöpfung aus Österreich und den größtmöglichen Beitrag zum Klimaschutz. Mit unserer neuen PV-Anlage und dem Hochregallager sparen wir zum Beispiel 170 Tonnen CO2 sowie 5.500 LKW-Fahrten ein."

Außerdem geplant ist die Errichtung von offenen Paketboxen in ganz Wien, um die Lieferwege zu optimieren. Förderungen für den Handel beim Einstieg in die Paketboxennutzung - Paketboxen bei Neubau von Wohnanlagen verpflichtend vorgesehen, Angemessenheitsgrenze für E-Autos abschaffen oder auf 60.000 Euro (von heute 40.000 Euro) erhöhen, um einen sofortigen finanziellen Anreiz für einen Umstieg zu bieten sowie die Errichtung von Ladeparks (z.B. an Tankstellen). Harald Hauke, Vorstandssprecher der ARA Altstoff Recycling Austria AG: "Unser Circular Economy Barometer zeigt, dass jedes zweite Unternehmen in die Kreislaufwirtschaft zu investieren plant. Auch wir investieren in den Bau von Europas größter und modernster Kunststoffsortieranlage, um die Sortierlücke in Österreich schließen."

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