Niederösterreich
Grüne: "Nur noch 90 Kilometer Regionalbahnen in NÖ"
Von einst 670 Kilometern Regionalbahn in Niederösterreich sind nur noch 90 in Betrieb. Die Grünen fordern ein radikales Umdenken.
"Wir müssen endlich die Weichen in Richtung Zukunft stellen", sagt Helga Krismer und setzt nach, "zumindest dort, wo es die Weichen noch gibt." Denn ohne sie – samt dazugehörigem Schienennetz und einem regulären, regionalen Bahnbetrieb – könne und werde die Mobilitätswende in Niederösterreich nicht funktionieren. „Die Regionalbahnen müssen wieder zum Rückgrat der Mobilitätspolitik werden. Sie sind die Lebensadern der Regionen,“ so die Grünen-Chefin.
Tatsächlich geschehe das Gegenteil, kritisieren die Grünen am Mittwoch in einer Presseaussendung. Denn Strecken werden und bleiben stillgelegt, Schienen abgebaut, klagt Krismer. "Die ÖVP NÖ fährt die Regionalbahnen in NÖ an die Wand und blockiert die Klima- und Verkehrswende. Das ist das Totalversagen der Landes-Verkehrspolitik", meint sie.
"Retten, was noch zu retten ist"
Krismer fordert Landeshauptfrau Mikl-Leitner auf „zu retten, was noch zu retten ist, Niederösterreich braucht dringend Konzepte zur Wiederinbetriebnahme der Regionalbahnstrecken.“ Weiterhin werde das einst stolze Regionalbahn-Netz des Landes vernachlässigt und politisch zu Tode geschrumpft. Im Jahr 2021 wurden von Bund und ÖBB dem Land (bzw. der NÖVOG) 28 Bahnstrecken mit 630 regionalen Schienenkilometern übergeben.
Das Land beließ laut Grünen nur 90 Kilometer der Strecken im Regelverkehr. „Niederösterreich ist ein Worst-Practice-Beispiel dafür, was passiert, wenn Regionalbahnen vernachlässigt werden“, kritisiert Helga Krismer. "Es wird nicht reaktiviert, sondern weiter demontiert. Ein verheerendes Signal in Zeiten der Klimakrise,“ so die Grüne. Als jüngstes Beispiel nennt sie den Trassenabbau auf der Strecke der Donauuferbahn. Die Grünen fordern die Reaktivierung der aufgegebenen Bahnstrecken.