Motor
Grüne Ministerin will Verbrenner-Autos schon 2027 verbi
Geht es nach den Plänen von Klimaministerin Leonore Gewessler könnten Verbrennungsmotoren bei Neuzulassungen schon im Jahr 2027 verboten werden.
Die Pläne für den neuen "Nationalen Energie- und Klimaplan" (NEKP) tun das, was sie besser nicht tun sollten: (Fein-)Staub aufwirbeln. Um die von der EU gesteckten Klimaziele doch noch irgendwie zu erreichen, werden im Klimaministerium von Leonore Gewessler (Grüne) derzeit drastische Maßnahmen angedacht. Von der Anhebung der CO2-Steuer – und damit auch der Spritpreise über die 2-Euro-pro-Liter-Latte – bis hin zum Comeback der "autofreien Tage" wird alles diskutiert.
Nun wird sogar angedacht, Verbrennungsmotoren bei Neuzulassungen in Österreich schon im Jahr 2027 zu verbieten – und nicht erst 2035, wie es auf EU-Ebene beschlossen wurde.
Erst im März haben die EU-Energieminister das Aus besiegelt. Ein Kompromiss sieht vor, dass Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor auch nach 2035 weiter verkauft werden, wie sie ausschließlich mit sogenannten "E-Fuels" betrieben werden, also CO2-freien Kraftstoffen. Es soll künftig eine eigene Typenklasse für Autos geschaffen werden, die mit klimaneutralen synthetischen Kraftstoffen betankt werden.
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Während ÖVP-Bundeskanzler Karl Nehammer sich damals erfreut über die Einigung zeigte ("Der Verbrennungsmotor hat Zukunft, wenn wir ihn zum grünen Verbrenner machen"), war die grüne Klimaministerin darüber wenig begeistert. Dass es noch ein Schlupfloch gebraucht habe, "um Zauderer auf den Weg zu nehmen", sei "schade", so Gewessler zerknirscht. Mehr dazu im Video:
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Mit dem neuen NEKP startet sie nun offenbar einen neuen Anlauf und will das Aus für Autos, die mit Benzin oder Diesel fahren, gleich um acht Jahre vorverlegen. Schon jetzt gebe es nämlich unter Autofahrern eine Zwei-Klassen-Gesellschaft – Verbrenner gegen E-Antrieb – heißt es in den vertraulichen Unterlagen aus dem Klimaministerium, welche dem Nachrichtenmagazin "profil" vorliegen.
Koalitionsstreit um Verbrenner-Autos
Um jedoch diese auch sprichwörtlich auf die Straße zu bringen, braucht es das Wohlwollen und die (Nationalrats-)Stimmen des türkisen Koalitionspartners. Doch die Chance, das Gesetz bis zum Ende der Legislaturperiode noch durchbringen zu können, liegt aktuell nicht sehr hoch.
"Heute" wollte von den Wienern wissen, wie sie zur aktuellen Klimakrise stehen und was sie von Maßnahmen, wie dem oben angesprochenen "autofreien Tag" und einer CO2-Steuererhöhung halten.