"Extrem hoher Fiepton"

Große Aufregung um Störgeräusche gegen Jugendliche

Empörung auf Social Media: In der Linzer City sollen Sender installiert sein, die mit Störgeräuschen Jugendliche vertreiben.

Lea Strauch
Große Aufregung um Störgeräusche gegen Jugendliche
An einigen Standorten in der Linzer Innenstadt sollen angeblich Störgeräuschsender installiert sein – unter anderem im Einkaufszentrum Linzerie.
Heute

Vandalismus und Lärm sorgen immer wieder für Ärger – zum Teil sind Teenager der Auslöser. In Deutschland (z.B. Stuttgart) und Großbritannien wird dagegen ein umstrittenes Mittel eingesetzt: sogenannte Störgeräuschsender. Genau solche Geräte sollen angeblich an mehreren Standorten in der Linzer Innenstadt angebracht sein.

Ausgehend von Großbritannien verbreitete sich die dubiose Methode durch das Gerät "The Mosquito". Es erzeugt Schallwellen in sehr hohen Frequenzbereichen, die in der Regel nur Menschen unter 25 Jahren wahrnehmen können. Für junge Menschen sind die hohen Fiep-Töne unangenehm, für ältere meist nicht hörbar.

Mit den Geräten soll gezielt die Bildung von Teenager-Gruppen verhindert werden – der Einsatz ist allerdings umstritten. In Österreich ist "The Mosquito" seit 2008 verboten. Jetzt häufen sich allerdings Meldungen über den Einsatz in Linz.

Gerüchte um die Störsignalsender verbreiteten sich im Internet-Forum Reddit. Ein User berichtete zum Beispiel von einem "extrem hohen Fiepton" im Einkaufszentrum Linzerie: "Jedes Mal, wenn ich dort essen gehe, fällt mir dieser extrem nervige Ton auf."

Weitere User stiegen darauf ein und schilderten ähnliche Erfahrungen. Im Foyer des Musiktheaters und bei einer Bäckerei auf der Landstraße gebe es ebenfalls solche Systeme. Ein Linzer konnte die Geräusche mit einer Handy-App sogar aufzeichnen, berichteten zuletzt die "Oberösterreichischen Nachrichten".

"Definitiv keine Geräte installiert"

Die Verantwortlichen versicherten im Gespräch mit "Heute", dass sie keine derartigen Geräte angebracht hätten. Vonseiten des Landestheaters heißt es, dass lediglich eine Taubenabwehr vorhanden sei – diese befinde sich aber in einem Bereich weit abseits von möglichen Besuchern.

Die Sparkasse Oberösterreich, Eigentümer der Linzerie, nimmt die Sache trotzdem ernst. "Es sind definitiv keine Geräte installiert", erklärt eine Unternehmenssprecherin auf Anfrage. Jetzt werde aber überprüft, ob das Geräusch von irgendeiner technischen Anlage stammen könnte.

Schädliche Frequenzbereiche

Die Störgeräuschsender sind nicht ohne Grund umstritten. Die Zielgruppe der Jugendlichen empfindet die Töne grundsätzlich zwar "nur" als nervig, für Kinder und Säuglinge sind die hohen Frequenzen allerdings gesundheitlich nicht unbedenklich.

Hörschäden können nicht komplett ausgeschlossen werden – auch Störungen des Gleichgewichtssinns, Schwindel und Kopfschmerzen sind mögliche Folgen. Erwachsene nehmen die Töne in den meisten Fällen nicht wahr und sind sich dadurch der Gefahr nicht bewusst.

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    Helmut Graf

    Auf den Punkt gebracht

    • In Linz sorgen Störgeräuschsender für Aufregung, da sie Jugendliche mit extrem hohen Fiep-Tönen vertreiben sollen
    • Diese Methode, die in Österreich seit 2008 verboten ist, erzeugt Schallwellen, die nur von Menschen unter 25 Jahren wahrgenommen werden können
    • Die Verantwortlichen bestreiten jedoch, solche Geräte installiert zu haben, und betonen die potenziellen gesundheitlichen Risiken für Kinder und Säuglinge
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